Rezension

Schwermütiger als gewohnt

Nordseesterne -

Nordseesterne
von Marie Merburg

Bewertet mit 4 Sternen

„Nordseesterne“ ist der neue Roman von Marie Merburg, der entgegen der üblichen Gewohnheiten der Autorin nicht mehr an der Ostsee, sondern erstmals an der Nordsee spielt. Die Protagonistin Luisa reist mit ihrer Mutter in deren Heimat nach Greetsiel. Hier möchte sich Luisas Mama mit ihrer Schwester aussöhnen, nachdem sie eine schreckliche Diagnose erhalten hat. Die Ankunft in Ostfriesland verläuft jedoch nicht so reibungslos wie erhofft und es kommen einige Geheimnisse an das Tageslicht. Während Luisa sich noch sortieren muss und herausfinden möchte, was sie vom Leben will, begegnet sie dem ortsansässigen Koch Holger, der sich allmählich in ihr Herz schleicht…

 

Für mich gehören die Romane von Marie Merburg einfach zum Frühlingsanfang dazu. Entgegen der sonst so locker-humorvollen Art der Romane ist das neueste Werk der Autorin jedoch inhaltlich schwermütiger geraten. Neben Tagebucheinträgen von Luisas Mutter zu Beginn eines jeden Kapitels wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Luisa wiedergegeben, die mir durchweg sympathisch war. Insbesondere ihr Umgang mit der schweren Diagnose der Mutter, die sich oft – auch unabhängig von ihrer Erkrankung - unverschämt benommen hat, hat mir gut gefallen. Luisa ist mutig, tough und herzlich. Auch ihr Love Interest Holger und die aufkommende Romantik sind gut bei mir angekommen. Durch die schwereren Themen, bedingt durch die Kindheit und Erkrankung der Mutter, fehlte mir jedoch das „am Meer sein“-Gefühl. Nichtsdestotrotz hat mir, wenn auch mit ungewohnt schwererer Kost im Vergleich zu den vorherigen Romanen, „Nordseesterne“ gut gefallen. Ich hoffe aber auf Rückkehr des humorvoll-spritzigen Schreibstils der Autorin im nächsten Jahr ;)