Rezension

Schöner Abschluss der Trilogie

Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

Viktoria hat die letzten zwei Jahre in Frankreich verbracht, um ihre Fähigkeiten rund um verführerische Schokoladenkreationen zu vervollkommnen. 1936 kehrt sie, nach dem Tod ihres Vaters, ins heimische Stuttgart und in die Schokoladenvilla zurück und muss feststellen, dass das Leben in Deutschland mit immer größeren Einschränkungen verbunden ist und auch die Schokoladenfabrik Rothmann davon nicht verschont bleibt.

Kann der sympathische Amerikaner Andrew Miller, der schon mit ihrem Vater Geschäfte gemacht hat, hier möglicherweise ein Auswege sein?

 

 

Meine Meinung:

Wie schon die ersten beiden Teile der „Schokoladenvilla“ fällt auch dieser Band durch seinen wunderbar flüssigen Schreibstil auf, so dass man den doch recht dicken Wälzer sehr unkompliziert und leider viel zu schnell durchlesen kann.

 

Ich habe mich sehr über das „Wiedersehen“ mit liebgewonnenen Figuren wie Viktoria, ihrer Mutter Judith oder Viktorias Onkeln Anton und Karl gefreut und war direkt wieder mitten im Geschehen.

Auch in diesem Band schafft es die Autorin wieder, eine spannende Geschichte mit fundiert recherchierten historischen Hintergründen zu verbinden. Die Geschichte rund um die Zukunft der Schokoladenfabrik artet regelrecht zu einem Krimi aus, und parallel ist natürlich die Familiengeschichte der Rothmanns / Rheinbergers auch immer sehr berührend, weil man sich so gut mit den handelnden Personen identifizieren kann.

 

Die Darstellung der Nazi-Diktatur im Dritten Reich und die große Propaganda-Schau zu den Olympischen Spielen 1936 ist wirklich sehr gelungen. Man spürt regelrecht die Bedrohung und das Grauen, welche immer mehr Platz im Alltag der deutschen Bürger*innen einnehmen.

 

Nicht zuletzt die Beschreibung schokoladiger Köstlichkeiten, wie z.B. die Entwicklung weißer Schokolade, gibt dem Buch etwas ganz Besonderes und macht es zu einem echten Lesegenuss.

 

 

Fazit:

Ich bin fast traurig, dass das Buch und mit ihm die Trilogie rund um die Schokoladenvilla und Familie Rothmann / Rheinberger zu Ende ist, denn ich habe es sehr gerne gelesen. Es hat mir wunderbare Stunden geschenkt und war für mich eine kleine Auszeit vom Alltag.