Rezension

Phantastisches und humorvolles Abenteuer voller Magie

Das Haus am Rande der Magie -

Das Haus am Rande der Magie
von Amy Sparkes

Bewertet mit 5 Sternen

Als Taschendiebin Neun ein Miniaturhaus stiehlt, ist sie zunächst fasziniert von der detailreichen und heimelig anmutenden Figur, schließlich wünscht sie sich nichts mehr als das: ein Zuhause. Sie betätigt den winzigen Türklopfer und findet sich plötzlich in eben jenem Gebäude wieder. Als wäre das nicht schon unfassbar genug, sieht sie sich außerdem einem jungen Zauberer, einem Troll in Rüschenschürze sowie einem kampflustigen Löffel im Schottenrock gegenüber. Und auch das Haus selber hält allerlei Überraschungen bereit. Die Bewohner sind gleichermaßen verzweifelt wie hoffnungsvoll, denn auf dem Haus liegt ein Fluch, den nur Neun brechen kann.

Es beginnt ein phantastisches und humorvolles Abenteuer voller Magie. Dieses ist spannend, rasant, originell und voller Einfallsreichtum. Dabei überzeugen vor allem auch die liebenswürdigen und skurrilen Charaktere, die einem sofort ans Herz wachsen. Neun ist eine sehr eigenwillige Protagonistin, mit der es das Leben bisher nicht gut gemeint hat. Sie gehört zwar einer Diebesbande an, ist aber eigentlich eine Einzelgängerin, die sich gerne in die Welt der Geschichten flüchtet. Nach Betreten des Hauses ist ihr dieses samt Bewohnern doch mehr als suspekt. Am liebsten will sie mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Doch dann bietet ihr Zauberer Eiderdaus eine Belohnung an, die sie nicht ausschlagen kann. So wirkt Neun möglicherweise erstmal unnahbar, distanziert und manchmal fast ein bisschen gemein. Der Leser stellt aber schnell fest, dass es sich dabei lediglich um einen Schutzmechanismus handelt. In Wahrheit ist sie mutig und trägt das Herz definitiv am rechten Fleck. Mein liebster Charakter ist aber Erik, besagter Troll in Rüschenschürze, welchen man gerne einfach mal knuddeln würde.

Das Cover spiegelt die Geschichte perfekt wieder und ist ein toller Eyecatcher, so dass ich mich über die ein oder andere Illustration im Buch wirklich sehr gefreut hätte. Das wäre die sprichwörtliche Kirsche auf der Torte gewesen, ist aber gleichzeitig „Meckern“ auf hohem Niveau.