Rezension

packender Thriller

Vaters unbekanntes Land - Bernhard Stäber

Vaters unbekanntes Land
von Bernhard Stäber

Bewertet mit 5 Sternen

== Inhaltsbeschreibung: ==

Der Psychologe Arne Eriksen halb Norweger, halb Deutscher zieht nach einem traumatischen Erlebnis von Berlin nach Haugesund in Norwegen. Hier trifft er auf die junge Kommissarin Kari Erland, die in einem grausamen Mordfall ermittelt und in einer Sackgasse gelandet ist. Arnes Wissen auf dem Gebiet der Psychologie könnte helfen, ein Profil des Täters zu erstellen, um neue Opfer zu verhindern ...

== Leseerfahrungen: ==

Der Einstieg in diesen Thriller beginnt brutal, so wie eigentlich jeder Thriller beginnt: Aus der Sicht / Ego-Perspektive des Opfers Eivind Tverdal, dem es buchstäblich an den Kragen gehen wird.

Dann lernen wir den Psychologen Arne Eriksen kennen, von dem wir ja bereits aus dem Buchrückentext wissen, dass er nach einem Mordanschlag nun die Abgeschiedenheit Norwegens gesucht hat, um sein Leben wieder neu zu ordnen. Das Land seines verstorbenes Vaters, daher auch der Buchtitel "Vaters unbekanntes Land". Nachdem er diesem Mordanschlag eben nur knapp entgangen ist, leidet er seitdem an Panikattacken. Kaum ist er im Land seines toten Vaters angekommen, gerät er schon mitten in die Ermittlungen eines Mordfalls: Eivind Tverdal der Sohn eines prominenten Zeitungsverlegers wurde verstümmelt und ermordet aufgefunden. Die Ermittler tappen völlig im Dunkeln und die Kommissarin Kari Bergland bittet Arne um Unterstützung, indem er ein Täterprofil erstellt. Warum hat der Täter sein Opfer so verstümmelt? Und was hat es mit dem Hinweis auf ein antikes Labyrinth auf sich? Gar keine einfache Bitte, wenn man wie Arne selbst unter den traumatischen Ereignissen aus der Vergangenheit leidet. Er muss sich seinen Ängsten stellen, um in die Seele des Täters einzutauchen und ihn aufzuhalten…

Dieser Skandinavien-Thriller begeistert und überzeugt nicht nur durch seine durchdachte und - sofern das bei Thrillern überhaupt zutreffen kann - schlüssige Handlung. Der Lokalkolorit Norwegens kommt hier sehr authentisch und detailliert zum Tragen. Dank der überschaubaren Protagonisten bin ich sehr gut in die Handlung reingekommen und konnte den Geschehnissen gut folgen. Die Protagonisten werden gut vorstellbar beschrieben und gerne hätte ich mir für Arne und Kari eine persönliche Beziehung gewünscht. Aber vielleicht wird das mit den beiden ja im Nachfolgeband noch etwas...

Gut gefällt mir auch, dass immer wieder in Kursivschrift Gedanken verfasst sind, auch aus der Ich-Perspektive und dann immer wieder aus der Beobachter-Perspektive begleiten wir Leser Arne.

34 angenehm kurze und fesselnde Kapitel, verteilt auf 405 Seiten haben mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Der Spannungsbogen zog sich von der ersten bis zur letzten Seiten hin straff. Äußerst erwähnenswert ist auch das sehr hochwertige Buchcover, welches nicht nur die Abgeschiedenheit und kühle Landschaft Norwegens bildlich erscheinen lässt, so setzt sich dieser Eindruck auch in der inneren Klappe des Einbandes fort.
Für diesen packenden Thriller vergebe ich sehr gerne 5 von 5 Sterne!

 

© esposa1969