Rezension

Nordisch anspruchsvoll

Winterland -

Winterland
von Kim Faber

Bewertet mit 5 Sternen

In Kopenhagen wird ein terroristischer Anschlag auf den Weihnachtsmarkt verübt und in der Provinzstadt Sandsted wird ein Mann brutal erschlagen. In der dänischen Hauptstadt muss Signe Kristiansen ermitteln, am Land ihr ehemaliger Kollege Martin Juncker. Die Spuren führen die beiden Fälle zusammen und sie führen in ein verschlungenes Netz bis in die höchsten politischen und militärischen Kreise.

Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen sind nicht nur Ehepaar, sondern auch kongeniale Partner beim Schreiben. Er, Architekt und Journalist bei Politiken, sie TV-Moderatorin und Kriminalberichterstatterin. Winterland ist ihr Romandebüt und Auftakt einer genialen, intelligenten, spannenden, durchdachten Trilogie.

Es geht um Terror, dunkle Verflechtungen Rechtsradikaler, Nationalisten und Verblendeter, um die Versäumnisse von Politik und Gesellschaft, Angst, Trauer und Familie.

Die beiden Ermittler werden in ihrer Menschlichkeit nachvollziehbar und authentisch gezeichnet. Martin Juncker, der als der beste Mordermittler Dänemarks galt, sieht sich strafversetzt in der Provinz wieder und muss gleichzeitig mit der immer stärker voranschreitenden Demenzerkrankung seines Vaters zurechtkommen. In der kleinen Polizeistation steht ihm als Unterstützung nur zwei Frischlinge zur Verfügung. Signe Kristiansen hadert täglich mit der Unvereinbarkeit von Job und Familie. Wir sehen diese Vielfachbelastungen und können den täglichen Druck spüren, dem diese Ermittler*innen tagtäglich ausgesetzt sind.

Nordisch anspruchsvoll: Der Fall selbst nimmt erschreckende und brisante Ausmaße an, bleibt bis zum Schluss hochgradig spannend. Diese Reihe ist als Trilogie konzipiert und somit ist das Ende nur der Anfang neuer Ermittlungen, die im Nachfolger Todland fortgesetzt werden. Auf dieses Buch freue ich mich jetzt gleich!