Rezension

Mordanschläge auf die königlichen Familien

Vampire Academy - Blaues Blut - Richelle Mead

Vampire Academy - Blaues Blut
von Richelle Mead

Bewertet mit 4 Sternen

Oh man, das war ein auf und ab- erst eine abgeschlachtete Familie, dann zieht es sich, während alles schön ist in einem Nobelskiort, Rose wird zunehmend seltsam, dann wird es urplötzlich ziemlich spannend und traurig und am Ende "hach, was ist das doch schön"- so ungefähr war meine Gefühlswelt während der Lektüre von "Blaues Blut".

Rose Hathaways Liebesleben steht völlig Kopf. Während ihr bester Freund Mason hoffnungslos in sie verliebt ist, wirft ihr hinreißend gut aussehender Nachhilfelehrer Dimitri offenbar ein Auge auf eine andere Frau. Da versetzt ein Großangriff der Strigoi die Akademie der Vampire in höchste Alarmbereitschaft, und es wimmelt an der Schule nur so von Wächtern, darunter auch die legendäre Janine Hathaway ... Roses Mutter! Um dem Gefühlchaos die Krone aufzusetzen, muss sich Rose mit Christian, dem Freund ihrer Freundin Lissa, verbünden, um die Akademie vor drohendem Unheil zu bewahren ...

Von der ersten Seite an erwartet der Leser zu erfahren wie es zwischen Rose und Dimitri weitergeht, aber nichts außer zenmäßiger Ruhe spielt sich auf Dimitris Seite ab- zumindest in Bezug auf Rose und dann kommt da auch noch Christians Tante ins Spiel und von Eifersucht getrieben scheint jede dumme Eigenschaft, die Richelle Mead Rose's Charakter gegönnt hat, ans Tageslicht zu treten, kurz vor Ende des Buches dachte ich wirklich: "Jetzt ist's genug- sie ist in einen Charakter mutiert, den ich nicht mehr mag." Natürlich habe ich trotzdem weitergelesen, aber ich weiß nicht, was ich von Rose halten soll, schon im ersten Band hatte sie so nervige typische Teenagerzüge, die den Charakter nicht gerade wahnsinnig liebenswert dastehen lassen. Aber genau das soll wohl auch so sein, sie soll nicht so ein a-typisches "everybody's darling" sein, sondern ein richtiger Teenager mit Ecken und Kanten, der einem wahnsinnig auf die Nerven fallen kann. Das Gegenteil von Dimitri sozusagen, dass macht es auch glaubhaft, dass ihm der Altersunterschied, der ja nur 7 Jahre beträgt, zu groß ist- er scheint immer in sich zu ruhen und die Vernunft in Person zu sein. Welcher Charakter mir viel Freude gemacht hat in "Blaues Blut" ist Mia- war sie in Blutsschwestern noch das Biest, erarbeitet sie sich in Band 2 den Respekt des Lesers und mausert sich zu einem Charakter, der immer mehr an Tiefe gewinnt. Mir gefällt auch, dass sie Teil der Moroi-Rebellion ist, dass sie lernen will, sich selbst gegen die Strigoi zu verteidigen.
Was mir nicht so gefallen hat an diesem Band, waren die Länegen im MIttelteil, es war ein endloses hin und her, nichts passierte, alle hielten an ihrem Status Quo fest und es kam einem Vor wie eine endlose Wiederholung, dabei wiederholte sich eigentlich gar nichts. Aber das Auftauchen von Jane Hathaway liess mehr Fragen offen als beantwortet wurden, ebenso dieser mysteriöser Cousin Lissas oder Christians Tante, dazu noch diese Teenagerprobleme und als Leser war ich leicht genervt.

Doch dieses so versöhnliche Ende lässt mich trotzdem 4 Sterne vergeben und ich kann gar nicht erwarten mit dem dritten Band anzufangen. Wer auf diese Geschichten rund um Vampirinternate steht, der muss die Vampire Academy unbedingt weiterverfolgen und wird nicht enttäuscht werden.