Rezension

Mitreißende und nervenaufreibende Fortsetzung der Thriller-Reihe "Overkill"

No-Name Girl -

No-Name Girl
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

"No-Name Girl" von Astrid Korten und Eva-Maria Silber ist der 2. Band der Thriller-Reihe "Overkill", der problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Polizeihauptkommissarin Mo Celta und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf, als die zwölfjährige Greta in München spurlos verwindet und etwa zeitgleich seltsam inszenierte Leichenteile gefunden werden. In diesem Fall bekommt Mo es allerdings nicht nur mit Kindesentführung und einem mönströsen Psychopaten zu tun, sondern muss sich auch den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. ...

Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und die Kapitel haben eine angenehme Länge, die den Lesefluss nicht behindert.
Durch unterschiedliche Handlungsstränge, deren Zusammenhang anfangs noch unklar ist, wechselnde Blickwinkel, unerwartete Wendungen und ein rasantes Tempo bleibt die Spannung durchweg auf einem sehr hohen Level. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und in ihren Bann gezogen.

Der Fall ist thematisch erschreckend authentisch dargestellt und sorgte von Anfang bis Ende für eine sehr beklemmende Atmosphäre. Zudem hatte ich aufgrund der lebendigen und bildhaften Ausdrucksweise sofort Kopfkino, das hat Emotionen geweckt. Einige Szenen waren wirklich erschütternd und jagten mir eiskalte Schauer über den Rücken.

Im Gegensatz zum ersten Band stehen nun auch Mo und die Ermittlungen etwas mehr im Fokus. Gelegentliche Einblicke in ihr Privatleben und insbesondere die Rückblicke in ihre Kindheit, die dadurch geprägt war, dass ihre Schwester vor 27 Jahren spurlos verschwand, ermöglichen ein besseres Kennenlernen. Sie ist eine einfühlsame, kompetente und sympathische Frau, die ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Ich konnte mich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen und mit ihr fühlen.

Aber auch die anderen Hauptfiguren sind gut beschrieben und authentisch dargestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Erzählperspektiven ist es den Autorinnen hier sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken zu transportieren, sodass die Handlungen gut nachvollziehbar waren.

Alles in allem ist "No-Name Girl" ein schockierender, packender Thriller, der brisante Themen anspricht und unter die Haut geht. Ich hatte einige nervenaufreibende Lesestunden und mit Sicherheit wird mir das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben.

Von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!