Rezension

Mal ein anderes Weihnachtsbuch

Alle Jahre wieder -

Alle Jahre wieder
von David Wagner

Bewertet mit 4 Sternen

„...“Kommst du Weihnachten nach Hause, Große? Nach Berlin? Und was wünschst du dir?“, frage ich meine Tochter Martha am Telefon...“

 

Mit diesen Zeilen beginnt ein Telefongespräch zwischen einem Vater und seiner 21jährigen Tochter, die in Heidelberg studiert. Bei diesem Gespräch kommen die beiden vom Hundertsten ins Tausendste. Als Leser fühlt man sich mitgenommen.

Und wie es Telefongespräche so an sich haben, kann es manchmal ganz schnelle Themenwechsel oder Brüche geben.

Angesprochen werden Familientradition, aber auch alte Weihnachtsbräuche und ihre Veränderungen.

 

„...Zu uns in den Kindergarten und in die Schule kam der Nikolaus in Begleitung von Knecht Ruprecht. Der als Waldschrat verkleidete Ruprecht hatte eine Rute dabei...“

 

Nicht einfach ist es, die Familienmitglieder, deren Namen so nach und nach auftauchen, auseinander zu halten. Marthas Eltern sind geschieden. Bei jedem Elternteil wird Weihnachten anders gefeiert.

Viele bekannte Weihnachtslieder werden in Erinnerung gerufen. Ab und an klingt eine feine Ironie durch.

 

„...Bringt sie Gnade, Papa? Müsste es nicht geschenkebringende Weihnachtszeit heißen?...“

 

Auf Reisen hat vor allem der Vater Weihnachten auch in anderen Ländern kennengelernt. Manchmal war es wie eine Art Flucht vor dem Fest. Doch die Erinnerungen bleiben.

 

„...Weihnachten hat seine Gerüche und seinen ganz besonderen Duft: der trockene Adventskranz, die Apfelsinenschalen, Plätzchen im Ofen, Zimtsterne...“

 

Und dann gab es ide Päckchen, die in die DDR geschickt wurden. Zurück kam zumeist eine Dresdner Christstollen.

Das Buch enthält ein paar wenige Fotos, deren Qualität aber eher den sonst positiven Eindruck von dem Büchlein schmälert.

Das Gespräch hat mir sehr gut gefallen. Es vermittelt eine gewisse Leichtigkeit.