Rezension

Leider nicht der Brummer

Imkersterben -

Imkersterben
von Patricia Brandt

Bewertet mit 2 Sternen

Darum geht es:

 

Inse Oltmanns wünscht sich zu ihrem Hochzeitstag von ihrem Mann Oke Bienen. Ihre Freundin Tilda – selbst passionierte Hobby-Imkerin – hat sie auf den Geschmack gebracht. Oke ist davon nicht so überzeugt. Hat er doch schon schmerzvolle Erfahrungen mit Bienenstichen gesammelt. Doch irgendwer scheint etwas gegen Bienen und Hobby-Imker im beschaulichen Hohwacht an der Ostseeküste zu haben. Warum sonst sollte ein Anschlag auf die Bienenvölker des Försters verübt werden? Als dann auch noch ein Hobby-Imker tot aufgefunden wird, ist es vorbei mit der Ruhe im Urlaubsparadies. Wer steckt hinter den Taten? Ist vielleicht jemand neidisch auf Tildas Erfolgs-Honig „Golflese“, den sie von den Bienen, die sie am Golfplatz stehen hat erntet? Oder hat jemand generell was gegen Bienen? Oder steckt am Ende gar ganz was anderes dahinter?

Meine Meinung:
Soviel vorweg: Mich hat das Thema Bienen und Krimi direkt angesprochen. Man erfährt hier auch am Rande etwas über Honigbienen und Imkerei. Das hat mir gut gefallen.

 

Allerdings muss ich gestehen, dass ich – alles in allem – mit dem Buch nicht so richtig klargekommen bin. Hier gibt es (für meinen Geschmack) einfach viel zu viele Baustellen. Da ist zum einen die Sache mit den Bienen und der Imkerei. Dann haben wir es aber auch mit Wohnwagen/-mobil-Diebstahl, Lebensmittel-Panscherei, gesunder und verganer Ernährung und Sargbau-Seminaren zu tun.

Am Anfang fließen immer wieder Gedicht-Teile mit ein. Die habe ich überhaupt nicht gelesen, sondern einfach übersprungen, weil sie nichts für die Geschichte getan haben.
Überdies treffen wir auf einen Arzt, bei dem es die Autorin lustig findet, wenn er deutsche Redewendungen 1:1 ins Englische übersetzt. Mich hat das echt genervt und ich fand es weder witzig noch passend.

Den letzten Rest gibt einem dann auch noch ein Kölner Hippster-Kommissar der die ganze Zeit nur im Kölner Dialekt redet. Das ist ein Krimi, der an der Ostsee spielt. Dass der einheimische Kommissar dann in dem ortsüblichen Dialekt redet, finde ich gut. Das tut was für das Buch. Das gehört da hin. Aber ein Kölner Kommissar an der Ostsee? Bitte nicht! Hätte nur noch gefehlt, dass der verkleidet um die Ecke gekommen wäre und Karnevalslieder geschmettert hätte. Das hat in diesem Buch nichts zu suchen. Und ganz ehrlich ... den Lesefluss hat es auch jedes Mal gestoppt. Dieser Kommissar ist mir wirklich total auf die Nerven gegangen. Leider.

Weniger wäre mehr gewesen.
Auch die Spannung lässt hier zu wünschen übrig. Das alles plätscherte nur so dahin.

Der Schreibstil ist (bis auf dieses Kölsche Gebrabbel) ansonsten flüssig. Das 279 Seiten lange Buch ist in unzählige Abschnitte unterteilt, die jeweils mit dem Namen der in dem Abschnitt hauptsächlich agierenden Person überschrieben sind. So kann man das Buch sowohl in einem Rutsch, als auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.  

Mein Fazit:
Mich hat das Buch nicht überzeugen können. Wenn man aber Bienen mag und einen Kölner Kommissar an der Ostsee gut findet, kann man das Buch mal lesen. Ich würde es nur sehr eingeschränkt weiterempfehlen. Daher von mir mit zwei zugedrückten Augen gaaaaanz schwache 2 Sterne.