Rezension

Interessant, bewegend und wichtig

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott Mikki Daughtry Tobias Iaconis

Bewertet mit 4 Sternen

Stella ist eigentlich ein ganz normaler Teenager: Sie freut sich auf die Abschlussfahrt ihrer Klasse nach Mexiko, sie hat einen eigenen YouTube-Kanal… Wenn, ja wenn da nicht ihre Krankheit wäre. Stella leidet an Mukoviszidose, einer unheilbaren Lungenkrankheit. Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist das Krankenhaus ihr zweites Zuhause. Stella ist sehr organisiert und zielstrebig, sie hält sich genau an ihren Therapieplan und hat sogar eine eigene App dafür entwickelt. Ihren Zustand durch riskantes Verhalten zu verschlechtern, käme für sie nicht in Frage. Im Krankenhaus lernt sie Will kennen, der ebenfalls an Mukoviszidose leidet. Zwei Patienten mit dieser Krankheit dürfen sich nicht zu nahe kommen, das könnte tödlich enden. Anfangs stellt das kein Problem für Stella und Will dar, denn sie können sich nicht leiden. Will ist das komplette Gegenteil von Stella: er will sich eigentlich gar nicht behandeln lassen, sondern endlich anfangen zu leben. Er ist nur im Krankenhaus, weil seine Mutter darauf besteht. Diese hat ihn schon rund um die Welt von Krankenhaus zu Krankenhaus geschleppt, in der Hoffnung auf eine Heilung. Will geht gerne viele Risiken ein, er und Stella geraten regelmäßig aneinander. Im Laufe ihres Krankenhausaufenthaltes lernen sie jedoch neue Seiten sowohl an sich als auch am anderen kennen und viele Erlebnisse führen dazu, dass sie sich anfreunden und plötzlich Gefühle füreinander entwickeln. Gefühle, die nicht sein dürfen. Wenn die Beiden nicht einen Abstand von zwei Metern zueinander einhalten, bringen sie sich in tödliche Gefahr…

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, ich habe nicht sofort einen Zugang zu Stella und Will gefunden. Das änderte sich jedoch zum Glück und die Beiden sind mir ans Herz gewachsen. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte sowohl aus Stellas als auch aus Wills Sicht erzählt wird. Man erlebt zwei ganz unterschiedliche Menschen, die auch komplett anders mit ihrer Krankheit umgehen. Lobend erwähnen muss ich auch die Informationen zu Mukoviszidose. Auch wenn ich keine Expertin auf dem Gebiet bin, scheinen mir die Fakten gut recherchiert zu sein. Ich habe befürchtet, dass mich das Ende des Buches sehr traurig machen würde, aber dem war nicht so. Ich finde das Ende gut gewählt und sogar ein bisschen hoffnungsvoll.

Fazit: Ein wichtiges und interessantes Buch, diese Krankheit beziehungsweise die Menschen, die gegen sie kämpfen, verdienen mehr Aufmerksamkeit. Das Buch ist gut geschrieben und hat mich berührt. Einen Stern muss ich abziehen, weil mir irgendwas fehlte, ich kann leider nicht genau sagen, was. Gute vier Sterne und eine Leseempfehlung.