Rezension

Historische Reise in das 16. Jahrhundert

Die Stadt der Tränen -

Die Stadt der Tränen
von Kate Mosse

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre - in das Frankreich des 16. Jahrhunderts - zurück und die Handlung knüpft an der aus dem ersten Band an.

Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert und erhalten eine Einladung zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois nach Paris. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt, zerschlägt sich schnell, da es schon bald zu brutalen Kämpfen kommt, durch die Minous Familie brutal auseinandergerissen wird.

Durch die historische Anmerkung der Autorin vorweg und das Personenregister, in dem die fiktiven und realen historischen Persönlichkeiten aufgeführt werden, ist der Einstieg angenehm und ich war bereits mit den ersten Seiten mitten in der Handlung.

Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten gekonnt mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Detaillierte Schilderungen der Zeit, lassen die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld hatte ich direkt vor Augen. Die eingewobene fiktive Geschichte wird fesselnd erzählt. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte. Auch die Gefühle und Gedanken Charaktere fand ich nachvollziebar.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und obwohl ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, habe ich einiges Neues aus und über die Zeiterfahren.

Interessant fand ich, dass es immer wieder Parallelen zur Handlung aus dem ersten Band gab. Werten möchte ich das nicht und ich kann auch nicht sagen, ob ich das für authentisch halte. Zwischendurch hat es mich irritiert und gleichzeitig fand ich es gut gelungen.

Dies ist – wie gesagt – der zweite Band einer Buchreihe, die sich vom 16. Jahrhundert über drei Jahrhunderte, bis zum 19. Jahrhundert erstrecken soll. Ich bin bisher beeindruckt, begeistert und schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.