Hart, härter, Zibulla!
“Zibulla – Nix für ungut!” von T. D. Reda ist der erste, in sich abgeschlossene Band der Kriminalreihe rund um den Privatdetektiv Tibor “T-Bone” Zibulla und umfasst 331 Seiten. Dieser Kriminalroman ist am 21. September 2015 im Droste-Verlag erschienen und als Paperback sowie als eBook erhältlich.
Die Geschichte ist in 34 nummerierte Kapitel unterteilt und wird aus Tibor Zibullas Position in der Ich-Form erzählt. Dabei gewährt er uns Einblicke in seine Gedankenwelt und schildert die Handlung aus seiner Perspektive.
Suche nach dem wahren Mörder
Da Zibulla zu Unrecht des Mordes an seiner Auftraggeberin, dem Pornostar Vicky de Winter, beschuldigt wird, ist der Kern der Handlung die Suche nach dem wahren Mörder. Zibulla ermittelt auf eigene Faust und muss sich bei seinen oft handgreiflichen Ermittlungen mit der Polizei, der Pornofilmindustrie, der russischen Mafia und mit rechtsradikalen Terroristen herumschlagen. Nebenbei werfen wir auch noch einen kleinen Blick in Zibullas Privatleben. Er ist nämlich über beiden Ohren in seine Freundin Anna verliebt und diese Beziehung wird aufgrund seines Jobs auf eine ziemlich harte Probe gestellt.
Harte Schale, weicher Kern!
Zibulla ist definitiv ein Ermittler der besonderen Art. Er ist 2 Meter groß, 115 Kilo schwer, trägt feinste Maßanzüge, hat Soul im Blut und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Zudem ist er schlagfertig, hat eine Kodderschnauze und schreckt auch nicht vor handgreiflichen Auseinandersetzungen zurück. Allerdings ist diese harte, coole Seite meiner Meinung nach (teilweise) nur Show. Denn tief im Inneren besitzt er einen weichen Kern, der besonders im Zusammenhang mit seiner Freundin Anna zum Vorschein kommt. Und diese Seite macht ihn auf eine außergewöhnliche Art und Weise charmant.
Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass Zibulla aufgrund seiner schroffen und manchmal auch vulgären Ausdrucksweise nicht jedermanns Sache ist. Man sollte schon eine Vorliebe für diesen sarkastischen Humor haben, denn ansonsten hat man hier wohl nicht viel zu lachen.
Krimi mit Suchtpotenzial
Der Krimi wird vom Verlag “mit höchstem Suchtpotenzial” angepriesen und das ist tatsächlich so. Die Geschichte ist so spannend, knackig und unterhaltsam geschrieben, sodass es mir schwerfiel, diesen Roman wieder aus den Händen zu legen. Ich befand mich von Anfang an im Bann von Tibor “The Sexmachine” Zibulla und las mit Begeisterung seine bildhaften, spitzzüngigen Beschreibungen, die mir ein Dauerschmunzeln und des Öfteren ein herzhaftes Lachen entlockten. Doch so sehr er mich mit seiner Schlagfertigkeit um den Finger wickeln konnte, so sehr verlor er an Sympathiepunkte mit seiner anderen Seite – die des Ex-Profiwrestlers. Diese zeigt sich bei seinen eher unkonventionellen Ermittlungsmethoden durch Aggressivität und Brutalität, die mir teilweise zu übertrieben war. Aber »nix für ungut«. So ist er nun mal unser T-Bone. Und schließlich kommt er mit dieser Art dem wahren Mörder systematisch auf die Schliche.
Fazit: Packend, rasant und unterhaltsam. Ein schräger Krimi mit einem coolen, schlagfertigen Ermittler, der definitiv das Zeug zur Kultfigur hat.