Rezension

genialer Auftakt der Forbidden Royals Reihe

Silver Crown - Forbidden Royals - Julie Johnson

Silver Crown - Forbidden Royals
von Julie Johnson

Bewertet mit 5 Sternen

Sowohl Titel, Inhaltsbeschreibung als auch das Cover haben mich absolut neugierig gemacht, bislang kannte ich noch gar nichts von der Autorin und ich bin tatsächlich überrascht, was für ein tolles Buch ich hier lesen durfte. Anfangs war ich doch etwas skeptisch, als ich das Vorwort gelesen habe, denn ich bin eher doch der "Softie", besonders bei Romantik und verbalen Ausdrücken. 
Doch es hat mir wirklich gefallen, eine mitreißende Geschichte, die so spannend gestartet und mich bis zum Ende wirklich überzeugt, aber auch überrascht hat. 
Ein kleines bisschen wie im Märchen, aber nicht das abgedroschene Aschenputtelmärchen, nein hier geht es eher um Leben und Tod, Zerrissenheit zwischen bestem Freund und Verpflichtung, Gefühlschaos und der Gier nach Macht und Rangfolge, Pläne und Realität. Und dabei ist Emelia wirklich genau die richtige Person, von eben auf jetzt muss sie Entscheidungen treffen und sobald sie dabei ist, einen für sie möglichen Plan zu erstellen, der sie auf all das Neue vorbereitet, wird alles über den Haufen geschmissen. Trotzdem bleibt sie sich selbst treu, sie ist ein absoluter Herzensmensch, hilfsbereit, aber sagt auch deutlich, was sie denkt und erwartet, auch wenn sie dabei manchmal Sachen raushaut, die einen wirklich zum Lachen bringen und die Geschichte damit auflockern. 

Die Begegnung mit Carter Thorne ist sinnlich, man spürt dieses gewisse Prickeln in der Luft, die Spannung in der Luft und beide werden an ihre emotionalen Grenzen gebracht. Doch die Dispute, die beide immer wieder miteinander ausfechten, sind herrlich, selbst dabei schafft die Autorin es, dass die Luft knistert, diese gegenseitige Anziehung selbst dann noch vorhanden ist. 
Ems, wie sie von ihrem besten Freund Owen genannt wird, ist aber nicht das verliebte Mädchen, was kopflos im Palast rumläuft oder sich von allen sagen lässt, was sie tun oder lassen soll. Genau diesen Kampfgeist spürt man, das macht sie so besonders und gemeinsam mit Chloe, Carters Schwester, erleben beide lustige aber auch traurige Momente, die aber völlig authentisch rüberkommen. Chloes spezielle Art und ihr Verhalten zeigen offen, dass auch sie eine authentische, liebenswerte junge Frau ist, die zu dem steht, was sie will und in gewissen Maße auch anders ist, selbst wenn sie ihren Verpflichtungen nachkommen muss. Doch das tut sie auf herrliche, chaotische und lustige Art. Für mich eine der besten Charaktere in diesem Buch.

Owen ist in meinen Augen keine Nebenfigur, er tut einem aufgrund der ganzen Situation unglaublich leid, man kann seine Reaktionen einerseits nachvollziehen und auch wieder nicht und das ein oder andere Mal fragt man sich, spielt er ehrlich und aus welchen Motiven handelt er? Klasse gemacht, man weiß nicht wirklich, wer spielt falsch, wer nicht! 

Die Erzählweise aus Emilias Sicht ist  noch tiefgründiger, man spürt ihre Überlegungen, ihre Gedanken, Gefühlswelt, wie sie die anderen betrachtet, wie sie selbst empfindet, ihre Hoffnung, Ängste, Trauer. Die Schreibweise ist einfach so fließend, dass auch der Leser ein Wechselbad der Gefühle erlebt, am Ende möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen, es ist viel zu lebendig geworden und dann erfolgt der Cliffhanger. Aber eigentlich möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen, man ist emotional viel zu sehr eingetaucht und muss nun doch auf die Fortsetzung warten. 
Unglaublich gelungenes Auftaktbuch mit genialem Plot, der einen gefühlsmäßig auf jeder Ebene abholt. Überraschend und absolut lesenswert.