Rezension

Fesselnde Zeitreise in die Stummfilmzeit

Träume aus Licht -

Träume aus Licht
von Isabel Roderick

Bewertet mit 5 Sternen

Buchhändlerin Ariane ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Von ihrer verunglückten Tochter wollte diese nie erzählen. Als die Oma ins Krankenhaus muss, sucht Ariane nach Hinweisen auf ihre Mutter. Doch sie findet stattdessen uralte Filmrollen. Welches Geheimnis steckt dahinter? Zusammen mit einem Freund begibt sie sich auf Spurensuche und stößt dabei auf die Geschichte des Stummfilmstars Eva Lichtenfeld in den 1920er Jahren.

Nach den ersten Seiten dachte ich, ein Roman nach altbekanntem Muster: Nachkomme findet bei Familienangehörigen Unterlagen (Briefe, Fotos, Tagebücher etc.), hier also alte Filmrollen. Doch je mehr Seiten ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte gefesselt und fasziniert. 

Ariana hintergeht ihre Oma, um an Informationen über ihre Mutter zu kommen. Durch die Filmrollen wird zuerst der Werdegang von Eva Lichtenberg offengelegt. Deren Aufstieg von der Schreibkraft hin zur heimlichen Drehbuchautorin und gefeierten Schauspielerin ist plausibel und spannend dargestellt, genauso wie die toxische Beziehung zu ihrem Ehemann. Genau wie Ariane stets auf der Suche nach Antworten zu ihrer Mutter Vera war, suchte diese Antworten zu ihrem unbekannten Vater.

In drei Zeitsträngen erzählt Isabel Roderick die mühevolle Suche nach den Gründen für die Verschwiegenheit der Großmutter und knüpft dabei ein Band zu drei starken Frauen, wobei besonders die Geschichte von Eva von vielen Höhen und Tiefen geprägt ist. Der Blick hinter die Kulissen der Stummfilmzeit ist es alleine schon wert, dieses Buch zu lesen. Mir haben die authentischen Charaktere und der flüssige, bildhafte Schreibstil gut gefallen. Dafür vergebe ich 5 Sterne.