Rezension

Fesselnde Dystopie

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt -

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
von Franzi Kopka

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Auftakt der neuen Trilogie der Gameshow-Autorin Franzi Kopka, klar, dass ich auch diese Reihe von ihr entdecken muss. Ganz besonders hat mir hier gefallen, dass es in Alt-München spielt und man sich durch die Karte im Buch den Weltenaufbau in der Zukunft perfekt vorstellen kann. Die Technik an sich ist weiterentwickelt, aber gar nicht so extrem wie man vielleicht erwarten würde. 
Interessant ist auch der Punkt mit Pandemie und Lügenverbreitung, ganz besonders in dem Hinblick, dass die Autorin die ersten Entwürfe zur Geschichte weit vor der zurückliegenden Corona-Pandemie geschrieben hat. So als ob sie in die Zukunft blicken könnte. Denn gerade diese Pandemie hat die Welt doch etwas verändert und in Honesty leben die Bewohner in diversen Ringen und müssen regelmäßig ein Medikament einnehmen, dass sie dazu zwingt die Wahrheit zu sagen und all die negativen Gefühle zu unterdrücken. 
Diese Dystopie zeigt eine erschreckende Zukunft, auch wenn die Bewohner von Sestiby soweit zufrieden sind, jedenfalls auf den ersten Blick. Blickt man jedoch hinter die Fassade, sieht man etwas brodeln. Denn es gibt so Menschen wie Mae, die Dinge fühlen, die sie gar nicht fühlen sollten. Mae ist ein Mädchen, das man mögen muss. Sie liebt ihre Familie abgöttisch und kämpft sich trotz aller Schwierigkeiten durchs Leben. Denn mit ihrer Andersartigkeit muss sich sich ständig verstellen, um nicht aufzufallen und als Liar abgestempelt zu werden. 
Mehr will ich gar nicht verraten, einzig das Ende ist ganz schön fies und ich hoffe Band zwei erscheint zeitnah, damit ich direkt weiterlesen kann. Für mich ist das Buch ein Highlight des Jahres, spannend, erschreckend und einfach fesselnd.