Rezension

Enttäuschend

Recovery - Manuela Reizel

Recovery
von Manuela Reizel

Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank. - Bertold Brecht -

Dieses Buch mit seinen Einblicken in die Welt eines Whistleblowers hätte zu keinem anderen Zeitpunkt so aktuell und so unglaublich passend zum aktuellen Zeitgeschehen sein können wie jetzt. Denn in Zeiten der NSA-Spähaffäre und der Asyl-Gesuche des Edward Snowden ist diese Thematik brisant wie keine Andere.

 

Der Leser lernt hier nämlich den jungen und in seinem Milieu durchaus sehr erfolgreichen Hacker Lukas kennen und begleitet ihn durch diverse Herausforderungen, die sich ihm in seinem „Alltag“ - wenn man das Leben eines Hackers denn so nennen darf - immer wieder in den Weg stellen. Oberste Priorität hat hier nun ein Auftrag, der ihn von einer Hacker-Organisation aus den Staaten erreicht, da der „Underground“ offenbar dringend Hilfe von ihm benötigt.

 

Meine Meinung:

Also eines muss ich zu Beginn schon gleich einmal loswerden: Dieses Buch hält definitiv nicht, was es verspricht. Ich hatte für meinen Teil nämlich recht hohe Erwartungen gerade im Zusammenhang mit möglichen Verschwörungstheorien um den 9/11, doch da wird der Leser weitestgehend sehr enttäuscht.

 

Zwar kann man die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse des 1. Bandes verfolgen und ich glaube auch nicht, dass es daran gescheitert ist, dass ich eben diesen nicht kannte. Die Handlung ist an sich einfach viel zu komplex und vollkommen unverständlich aufgebaut. Dazu trägt zum einen natürlich das viele, zu selbstverständlich angewandte Hacker-Vokabular bei, da so ein Durchschnittsbürger oft nicht versteht, was eigentlich gerade geschieht. Zum anderen lässt sich festhalten, dass die vielen verschiedenen Handlungsstränge schnell unübersichtlich werden sowie auch die ganze Handlung an sich den Leser mehr verwirrt, denn wirklich unterhält.

 

Fazit:

Ich habe dieses Buch am Ende weggelegt und wusste wirklich nicht, was da eigentlich 400 Seiten lang passiert ist. Es gibt bis zum Schluss kein richtiges Ergebnis, die Figuren bleiben dem Leser gegenüber merkwürdig distanziert und man ist einfach vollkommen enttäuscht, da „Recovery“ besser verkauft wird als es tatsächlich ist.