Einfach umwerfend
Bewertet mit 5 Sternen
Schon während ich die ersten Seiten in diesem Buch las, dachte ich mir: "Wow, ist das gut! Warum hast du erst so spät von diesem Buch erfahren?!" Auch nachdem ich das Buch beendet hatte war es mir unbegreiflich, warum ich nicht schon früher etwas von Emily Bold und ihren Büchern gehört habe.
Allein der Prolog lässt darauf schließen, dass es sich bei diesem Buch um eine Geschichte handelt, die sehr stark mit der Vergangenheit verknüpft ist. Immer wieder schweift die Erzählperspektive in die dunkle Vergangenheit ab, sodass der Leser Stück für Stück erfährt, welches Ausmaß an Chaos die Beziehung zwischen Sam und Payton darstellt.
Denn eigentlich dürfte ihre Liebe gar nicht sein und doch ist sie stärker als alles andere. Eine Tatsache, die beim Lesen unter die Haut geht.
Das war einer der vielen Gründe, warum ich "The Curse" einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. Denn die beiden waren mit von Anfang an sympathisch:
Sam, eine junge Frau, die noch nicht viel von der Welt gesehen hat und dadurch ein bisschen naiv und unbeholfen erscheint, aber auch sehr humorvoll und liebenswert ist und mich durch ihre Gedanken und Taten oft zum Schmunzeln gebracht hat, erfährt was es heißt, sich mit Haut und Haaren zu verlieben.
In Payton, einen reifen, jungen Mann, der sich außen hart und gefühlskalt gibt, aber in Sams nähe diese Maske ablegen kann und zu einer weiteren sehr liebenswürdigen Person wird, die in ihrem Leben einiges erlebt hat und es nun versucht zu verarbeiten. Dass Payton dabei nicht immer ehrlich zu Sam sein kann führt zu Spannungen zwischen den beiden, die mich wirklich mitgenommen haben. Denn seine Vergangenheit und der Fluch von Vanora wirft einige Fragen auf, die die beiden in eine gefährliche Lage bringen.
Der gefühlsvolle Schreibstil von Emily Bold lässt darauf schließen, dass sie sich dieser Geschichte beim schreiben gänzlich hingegeben hat und es wirkt, als würde jedes Wort genau überdacht worden sein, damit es diese eine passende, bestimmte Wirkung auf den Leser ausübt. Zudem spielt die ganze Story in Schottland und die bildhaften Beschreibungen haben dazu geführt, dass ich mir vorgekommen bin, als wäre ich mitten drin in der Geschichte. Die Bilder, die die Autorin in meiner Fantasie hervorgerufen hat, luden zum träumen ein und ich habe diese Einladung ein ums andere Mal dankend angenommen.
>>Hab keine Angst vor deinen Träumen. Sie zeigen den Menschen ihre Bestimmung, aye?<< (S.44)
Auch die Grundidee, die Verzweigung von Vergangenheit und Gegenwart, die große Rolle, des Jahrhundert alten Fluchs und eine junge Liebe, die stärker sein muss als alles andere, hat mich verzaubert und beeindruckt. In diesem Buch ist einfach alles stimmig, angefangen mit dem Schreibstil, die Charaktere bis hin zu der Atmosphäre und der Kulisse!
Als ich das Buch zuklappte, um es wieder in mein Bücherregal zu stellen, drückten meine Gedanken nicht einmal annähernd aus, was ich fühlte: "Oh, Emily Bold! Ich brauche mehr davon!"
Hut ab, vor so einem klasse Buch!