Rezension

Eine nette kleine Liebesgeschichte, die in Paris spielt und sich um Schokolade dreht. Etwas blass, etwas fade, aber ganz okay.

Ein süßes Stück vom Glück - Laura Florand

Ein süßes Stück vom Glück
von Laura Florand

Das Cover ist so traumhaft schön (würde ich mir sogar in die Wohnung hängen) und der Klappentext klingt wirklich vielversprechend, aber leider kann der Inhalt da nicht so ganz mithalten.
Ich hatte am Anfang große Probleme mit dem Schreibstil und somit kam ich überhaupt nicht ins Buch hinein. Irgendwie verwirrte mich der Anfang auch etwas. Nach ca. 80 Seiten wurde es dann besser, jedoch konnte es mich nie richtig packen. Ganz schlimm fand ich das ständige Gerede und die permanenten Gedanken übers Essen, insbesondere über Schokolade. Ja, Schokolade ist ein sehr wichtiger Teil der Handlung, aber bitte alles in Maßen. Das wurde mit der Zeit nämlich wirklich anstrengend, denn ich muss nicht zum x-ten Mal wissen, wie himmlische diese Praline schmeckt, wie sie auf der Zunge zergeht usw.
Manche werden wahrscheinlich die französischen Wörter und Sätze bemängeln, da ich dieses Land und die Sprache liebe, fand ich gerade diese Stellen sehr gelungen. Man muss dafür auch nicht unbedingt Französisch können, da die Stellen entweder übersetzt oder im Zusammenhang erklärt werden.
Kommen wir zu den Charakteren. Auf der einen Seite ist die verwöhnte und extrem reiche Cade, die meint mit Geld alles kaufen zu können. Seltsamerweise kommt sie dabei aber nicht eingebildet rüber, sondern wirkt recht bodenständig. Dafür, dass sie ständig Schokolade isst, hat sie eine anscheinend perfekte Figur. Und ja, ich beneide sie sehr dafür!
Allerdings ist der Chocolatier Sylvain umso eingebildeter. Es ist absolut nicht käuflich, weiß wie man mit den Frauen spielt und kann mit seiner Schokolade ihr Herz erobern. Er ist bekannt als der Beste seines Fachs (in Paris) und sieht sich auch selbst so. Am Anfang fand ich ihn deswegen ziemlich nervig, aber wenn man ihn im Laufe der Geschichte näher kennenlernt, dann legt sich das etwas.
Die Beiden fühlen sich zu einander hingezogen, wollen aber ihren Gefühlen nicht so recht trauen, was durchaus verständlich ist. Ihn könnte man wegen seines Aussehens lieben und weil er ein Schokoladengott ist. Sie ist reich. Irgendwann glaubt man dann nicht mehr daran, dass ein Mensch einen wegen seiner selbst lieben kann.
Trotz einiger Startschwierigkeiten, wurde das Buch nach dem ersten Drittel besser, aber die Handlung nahm nicht wirklich an Fahrt auf und die Charaktere blieben blass.