Rezension

Eine Gute-Laune-Geschichte so bunt wie eine Blumenwiese

Lea Lavendel und das Gänseblümchenwunder -

Lea Lavendel und das Gänseblümchenwunder
von Corinna Wieja

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich will Lea nur den Fußball zurück haben, den sie beim Spielen ins Nachbargrundstück geschossen hat. Doch dummerweise hat der Ball die Scheibe eines Gewächshauses zerdeppert und die merkwürdige Nachbarin Hortensia Pfeffer besteht darauf, dass Lea für den Schaden aufkommt. Frau Pfeffer besitzt einen außergewöhnlichen Garten mit ganz vielen exotischen und weniger exotischen Pflanzen. Lea bietet Frau Pfeffer an, bei der Pflege ihrer Pflanzen zu helfen, um ihre Schulden abzuarbeiten. Die ältere Frau ist erstmal skeptisch, doch dann stellt sich heraus, dass Lea genau wie Hortensia Pfeffer über ein seltenes Talent als Pflanzenflüsterin verfügt und sich mit Blumen unterhalten kann. Als der Bürgermeister Hortensias wundervollen Garten dem Erdboden gleich machen möchte, versucht das Lea unbedingt zu verhindern. Und schon steckt sie mittendrin in einem besonderen, magischen Abenteuer. 

 

Corinna Wieja schreibt kindgemäß, lebendig und sehr unterhaltsam. Sie erzählt aus Leas Sicht in Ich-Form. Über die lustige Ausdrucksweise des Gänseblümchens Bella wie „herrhimmelisch“, oder „gebrummsummselt“ haben meine Mitleser und ich uns sehr amüsiert. Wahrhaft witzelisch diese Wortwahl! Sehr ansprechend ist auch die Gestaltung des Buchs, andersfarbige Überschriften in unterschiedlicher Schriftart, dezente Verzierungen und farbenfrohe, lustige, ausdrucksstarke Illustrationen. Das Buch hat handliches DIN A5-Format.  
Leser ab acht Jahren werden die Geschichte schon selbstständig erfassen können, zum Vorlesen ist sie auch für jüngere Kinder ab fünf, sechs Jahren geeignet.

 

Lea ist ein aufgewecktes, neugieriges, abenteuerlustiges Mädchen, mit dem sich Kinder sicher prima identifizieren können. Lea hat ein Herz für Pflanzen, weiß das aber selber noch gar nicht, weil sie sich bisher noch wenig mit Pflanzen beschäftigt hat. So geht es vermutlich einigen Lesern auch.
Hortensia Pfeffer wirkt auf den ersten Blick sehr seltsam, schrullig und streng. So ist die lebenslustige, humorvolle, unkonventionelle Pflanzenliebhaberin, wenn man sie erst richtig kennenlernt, aber gar nicht. Im Gegenteil, wir würden uns eine solche Nachbarin wie Hortensia Pfeffer auch wünschen.
Die außergewöhnlichsten, originellsten Figuren der Geschichte sind die sprechenden Pflanzen, die Pflanzengefährten Gänseblümchen Bella, Papageienblume Hektor oder die Linde Titania. Blumen, die reden können, wo gibts denn sowas? Diese ver„sprechen“ natürlich eine ganz besondere Handlung.

 

Werden Lea und Hortensia Hortensias Garten retten können und dabei vielleicht sogar einen Schatz finden? Und was hat der Bürgermeister eigentlich wirklich vor? Lea Lavendel und Hortensia Pfeffer entführen die Leser in ein turbulentes, spannendes, phantasievolles und zeitweise ganz schön zauberhaftes Abenteuer. Und nebenbei wird die leider ziemlich realistische Vergrauung der Vorgärten auf humorvolle Art thematisiert. Auch die verschiedenen faszinierenden Superkräfte von Pflanzen werden dabei herausgestellt. Und alle im Buch vorkommenden Blumen gibts wirklich in echt, auch wenn sie wohl nur für die wenigsten unter uns sprechen können...Die Geschichte macht große Lust darauf, sich näher mit Pflanzen und dem Gärtnern zu befassen. Das ist auch für Kinder sehr spannend, motivierend und lehrreich, wenn sie selber mit anpacken und einfach ausprobieren. Am Ende des Buchs finden sich noch zwei Gute-Laune-Rezepte zum Nachmachen.

„Lea Lavendel und das Gänseblümchenwunder“ ist eine Geschichte so bunt und vielfältig wie eine Blumenwiese. Empfehlenswert für alle Fans der Pflanzenwelt mit grünem Daumen und für solche, die es noch werden wollen.