Rezension

Eine etwas andere Weihnachtslektüre in 24 Kapiteln - Keine flauschige Feelgood-Geschichte, kein Kitsch, keine Romantik

Der Weihnachtshund - Daniel Glattauer

Der Weihnachtshund
von Daniel Glattauer

Bewertet mit 3 Sternen

Max ist Single und arbeitet als Kolumnist bei einer Zeitung in Wien. Durch eine Kolumne über das Leben eines Hundes war er auf den Hund gekommen und ist seitdem unfreiwillig Besitzer von Kurt. Dieses Weihnachten möchte Max den Feierlichkeiten und der Kälte entfliehen und die Feiertage auf den Malediven verbringen. Für diese Zeit möchte er Kurt nicht ins Tierheim geben und findet über ein Inserat Katrin. Diese ist ebenfalls Single - zum Leidwesen ihrer Eltern, die endlich einen festen Partner an der Seite der knapp 30-Jährigen sehen möchten. Katrin möchte Heiligabend, der Tag, der gleichzeitig ihr Geburtstag ist, dieses Jahr nicht bei ihren erwartungsvollen Eltern verbringen und sich stattdessen um Kurt kümmern. 

"Der Weihnachtshund" ist keine flauschige Feel-Good-Weihnachtsgeschichte, sondern mehr ein Roman für alle Weihnachtshasser. Er ist abwechselnd aus der Sicht von Max bzw. Katrin geschrieben, die beide aus unterschiedlichen Gründen eine Abneigung gegen Weihnachten haben und etwas bekümmert auf ihr bisheriges Leben zurückblicken. Max hat dabei mit einem Trauma aus seiner Kindheit zu kämpfen, weshalb er noch nie eine längere Beziehung mit einer Frau eingehen konnte. Katrin ist bisher immer an die falschen Männer geraten. 

Der Roman ist voller Wortwitz geschrieben, gespickt von Sarkasmus und Zynismus, hatte aber für mich trotz unterhaltsamer Passagen durchaus seine Längen, gerade was Max' Kussphobie betrifft. 
Hund Kurt ist nur Statist, spielt für die Handlung an sich keine Rolle. 

Wer abseits der üblichen Weihnachtslektüre eine etwas andere Liebesgeschichte - ohne Romantik, Kitsch und Vorfreude auf Weihnachten lesen möchte, der wird mit "Der Weihnachtshund" für die Adventszeit das passende Buch finden, ist es doch wie ein Adventskalender mit 24 Kapiteln aufgebaut. Der Schreibstil ist amüsant und sehr unterhaltsam, die Charaktere dagegen etwas sonderbar, die Handlung revolvierend und überspitzt dargestellt.