Rezension

Eine Dystopie der etwas anderen Art

Die Vertriebenen: Flucht aus Camp Eden - Kevin Emerson

Die Vertriebenen - Flucht aus Camp Eden
von Kevin Emerson

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ein durchaus spannendes Buch und einer guter Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe

Inhalt
Nach einem Tauchunfall in einem Feriencamp geschehen seltsame Dinge mit Owen. Auf einmal hat er Fähigkeiten, die kein Mensch haben sollte. Aber genau diese Fähigkeiten könnten es den Menschen ermöglichen auf der, vom Klimawandel, zerstörten Erde zu überleben. Gemeinsam mit seiner attraktiven Tauchlehrerin macht Owen sich daran die Geheimnisse seiner neuen Fähigkeiten zu erkunden und gerät dabei in äußerste Gefahr. 

Eigene Meinung
Der Klappentext hat mich direkt begeistert und mich neugierig werden lassen. Zwar gibt es derzeit eine regelrechte Schwemme an Dystopien, aber „Die Vertriebenen“ unterscheidet sich von den anderen, da hier auch mystische Elemente eine Rolle spielen, auch wenn die Grundidee die gleiche ist. 
Am Anfang hatte ich trotzdem meine Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen, da auf den ersten 150 Seiten leider kaum was passierte und ich mich gelangweilt habe. Allerdings bin ich froh, dass ich durchgehalten habe, denn nach dem holprigen Start entpuppte sich die Geschichte als recht spannend und gut durchdacht. Auf einmal passiert so viel und es gibt unerwartete Wendungen, die richtig Schwung hinein bringen und die langwierigen ersten Seiten direkt wieder vergessen machen. 
Die Darstellungen der einzelnen Orte und Szenen sind gut rübergebracht, da der Autor es schafft sehr bildlich zu schreiben. 
Der Protagonist Owen war mir sehr sympathisch und seine Art ist authentisch. Auch er ist ein Grund, warum „Die Vertriebenen“ sich von anderen Dystopien unterscheidet, da ein männlicher Protagonist doch recht selten vorkommt. 
Ihm zur Seite gestellt ist die Tauchlehrerin Lilly, welche auch sehr gut dargestellt wurde. Aber auch andere Charaktere wie Leech kommen sehr gut rüber, vor allem seine unausstehliche Art. 
Die Schreibweise ist sehr flüssig und leicht zu lesen, zudem ist sie, wie schon erwähnt, ziemlich bildhaft, was mir gut gefallen hat. 
Das Cover ist nicht sonderlich geheimnisvoll oder auffallend, sondern sticht eher durch seinen Titel ins Auge. Frau und Mann auf dem Cover scheint sich derzeit ziemlich durchzusetzen, wodurch man wirklich durch einen guten, prägnanten Titel punkten muss. 
„Die Vertriebenen – Flucht aus Camp Eden“ ist der Auftakt einer Dystopie-Trilogie, Teil 2 erschien Anfang Januar und Teil 3 wird im Mai erscheinen. 

Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ein durchaus spannendes Buch und einer guter Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe. Die Protagonisten sind gut dargestellt, ebenso wie die Klimaerwärmung und ihre Folgen. Teil zwei werde ich mir bei Gelegenheit auf jeden Fall kaufen.

Empfehlung
Dystopie-Fans, die auch gerne Fantasy lesen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.