Rezension

Ein gutes Buch mit schwerem Inhalt

Das Reich der Tränen - Janine Wilk

Das Reich der Tränen
von Janine Wilk

Bewertet mit 4 Sternen

Mia hat sehr viel Fantasie. Besonders in schweren Zeiten, wenn sie weinen muss, flieht sie in eine ganz eigene Welt: das Reich der Tränen namens Diadalas. Dort trifft sie auf viele Freunde im Sternbaumland, in dem sie wohnt. Besonders gern hat sie ihren Freund Goldiur, den letzten Kometendrachen Diadalas. Er ist bei ihr seit sie Denken kann.

Doch plötzlich erscheinen Soldaten der bösen Herrscherin und fangen Goldiur ein, denn die Herrscherin Zenoide will einen Park mit seltenen Tieren anlegen. Aber Mia weiß, dass Kometendrachen sterben, wenn sie nicht frei fliegen können, also eilt sie ihm zur Rettung hinterher. Der Weg zu Zenoides Burg ist lang und schwer, aber auf ihrer Reise findet sie schnell einen Begleiter und Menschen, die ihr weiterhelfen.

 

Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Der andere Teil spielt in der Realität. Für mich war es sehr bedrückend zu erfahren, warum Mia so häufig Zuflucht im Reich der Tränen sucht. Man erfährt, was sich bei Mia zu Hause abspielt. Die Eltern plagen Geldsorgen, weshalb häufig eine gedrückte Stimmung herrscht. Mia hilft im Haushalt viel mit und versucht sich sonst möglichst unsichtbar zu machen, denn wenn sie mit ihrer Mutter zusammen trifft, gibt es meistens Probleme. Nichts kann sie ihr recht machen, weshalb sie viel beschimpft und auch schon mal geschlagen wird.

 

Ich tue mich schwer dieses Buch zu bewerten.

Ins Auge gesprungen ist mir das Buch über das Cover, das ich wunderschön gestaltet finde, auch wenn durch die gedeckten Farben schon eine gewisse dunkle Stimmung deutlich wird.

Die Reise die Mia in Diadalas auf sich nimmt ist spannend beschrieben, hat aber auch durchaus philosophische Passagen, da sie auf jedem Abschnitt ihrer Reise etwas dazulernt.

Die Abschnitte aus Mias Realität kann ich nur noch mal als bedrückend beschreiben, aber machen wir uns nichts vor: ich fürchte es gibt Kinder, für die so die Realität aussieht.

 

Das Buch ist mir sehr nahe gegangen und trotz des traurigen Themas ist es eine gute Geschichte, die ich mit 4 Sternen bewerte.

Problematischer wird es, wenn ich mir das Buch als Kinderbuch vorstelle. Es wird vom Verlag ab 11 Jahren empfohlen. Ich würde es nur den Viellesern in diesem Alter empfehlen oder Kindern die etwas älter sind.