Rezension

Ein emotionales Buch, das Familiengeheimnisse aufdeckt.

Die Wahrscheinlichkeit des Glücks - Gisa Klönne

Die Wahrscheinlichkeit des Glücks
von Gisa Klönne

Bewertet mit 4 Sternen

Die Astrophysikerin Frieda Telling ist eine bodenständige und rationale Frau, sie lebt mit ihrem Mann Paul in Heidelberg. Frieda glaubt nicht an das Schicksal und die große Liebe, sie glaubt nur an Dinge, die man sehen oder berechnen kann.

Zur Verlobungsfeier ihrer Tochter Aline fährt Frieda allein nach Berlin, im Gepäck hat sie ein Geschenk ihrer Mutter Henny an Aline. Dieses Geschenk stellt das Leben der Familie komplett auf den Kopf.

 

Aline und ihr Verlobter Jan sind beide Tänzer im Friedrichstadtpalast. Nach der Premiere wollen sie gemeinsam mit der Familie ihre Verlobung feiern, doch das Geschenk von Henny ändert alles.

Aline ist ganz aufgebracht, will ihrer Mutter hinterher laufen, wird von einem Auto angefahren und fällt ins Koma.

Warum hat das Geschenk, ein zerrissenes rotes Halstuch, Aline so verstört? Frieda versucht diese Frage zu beantworten und kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur.

In einem zweiten Erzählstrang lernen wir den Schriftsteller Arno Rether kennen, sein Vater ist gerade gestorben und sein letzter Wunsch ist, in seiner alten Heimat in Siebenbürgen begraben zu werden.

Zunächst weigert sich Arno.

Auf der Suche nach Antworten begegnen sich Frieda und Arno, können sie sich gegenseitig helfen?

 

Mit "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" hat die Autorin Gisa Klönne einen einfühlsamen Familienroman geschrieben, indem es um die Aufarbeitung der Vergangenheit zweier Familien geht.

 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, er ist spannend und sehr emotional.

Die einzelnen Protagonisten und deren Beziehungen untereinander sind wunderbar ausgearbeitet worden. Ich konnte die Distanz, die Frieda zu Aline und auch zu Henny hat, förmlich spüren.

Zuerst hatte ich Schwierigkeiten Frieda zu verstehen, ihre "Gefühllosigkeit" konnte ich nicht nachvollziehen. Aber so nach und nach muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und endlich kommen unterdrückte Gefühle an die Oberfläche. Das macht sie mir gleich sympathischer.

Arno habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen, er ein emotionaler Mann und ist humorvoll.

Aber auch er muss sich im Laufe des Buches mit seiner Vergangenheit auseinander setzen und gemeinsam mit Frieda entdeckt er ein Stück Geschichte.

 

Ein emotionales Buch, das Familiengeheimnisse aufdeckt.