Rezension

Diese Lehrer machen Angst

Kinder - Jürgen Seibold

Kinder
von Jürgen Seibold

„Es wimmelte überall von Schülern, die schwatzend, lachend oder auch einfach nur müde herumstanden, die sich an Mauern lehnten, sich gegenseitig übermütig schubsten oder verstohlen zu anderen Gruppen hinübersahen. Etwas abseits standen zwei auffällige Gestalten : ein Mann und eine Frau, beide groß, hager und trotz des angenehmen Spätsommermorgens in altmodisch wirkende, graue und fast bodenlange Mäntel gehüllt.“

Zwei eigenartige neue Lehrer auf einem Gymnasium einer deutschen Kleinstadt und plötzlich ist alles anders! Das beschauliche Leben und Glück der Bilderbuchfamilie Pietsch wird plötzlich von allen Seiten bedroht, als ihre Kinder sich nach Ferienende und Schulbeginn immer mehr verändern. Liegt es an den beiden neuen Lehrern, die eine mysteriöse Aura umgibt?

 

Den ultraspannenden Psychothriller „Kinder“ von Jürgen Seibold konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Gleich zu Beginn der Geschichte geschieht ein Mord – zwar fernab des eigentlichen Handlungsorts der Story, aber dennoch weiß der Leser sofort: hier wird noch Einiges passieren, das mulmige Gefühl trügt nicht! Die Schule als Tatort und Situationen in denen Eltern machtlos mitansehen müssen, wie ihre Kinder manipuliert und misshandelt werden (von wem verrate ich hier an dieser Stelle noch nicht ) sind ungewöhnlich für einen Kriminalroman.

 

Wer Fitzek mag, der wird auch diesen intelligenten und flüssig geschriebenen Thriller lieben. Der Showdown kam etwas zu schnell, denn das hier war wieder einmal eines der Bücher, bei denen ich am Ende etwas traurig war, dass es „schon vorbei“ ist. Und das ist vielleicht auch der einzige Wermutstropfen, denn man hätte gerne noch mehr erfahren über die Hintergründe ….. aber ich möchte niemandem die Spannung nehmen!