Rezension

Deutsch-polnische Verstrickungen

Versunkene Gräber - Elisabeth Herrmann

Versunkene Gräber
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 4 Sternen

Eine gut gelungene Verarbeitung der deutsch-polnischen Freundschaft und Feindschaft.

Ich habe nun schon verschiedene Bücher von Elisabeth Herrmann gelesen und für gut befunden. „Versunkene Gräber“ war mein erstes aus der Reihe mit dem Anwalt Joachim Vernau. Und auch dieses fand ich gut. Dass ich das Vorleben der Charaktere nicht kannte, hat mich beim Lesen absolut nicht gestört. Es gab zwar ab und zu einen Hinweis auf frühere Geschehnisse, doch waren detaillierte Kenntnisse hier nicht vonnöten.

Vernau pendelt hier viel zwischen Berlin und Polen. Denn sein alter Freund Jacek soll auf einem Friedhof im polnischen Johannishagen einen Deutschen ermordet haben. Zusammen mit der polnischen Anwältin Suzanna Makowska ermittelt Vernau, um seinen Freund zu entlasten.

Herrmann schickt ihre Leser auf eine Reise in die Vergangenheit, zum Ende des Zweiten Weltkriegs, als Schlesien von Polen besetzt wurde, die dort lebenden Deutschen vertrieben wurden und die Güter neue Besitzer bekamen. Ich kenne mich mit der Geschichte nicht gut aus, hatte aber den Eindruck, dass die Autorin hier sehr gut recherchiert hat. Es ist ihr gelungen, die historischen Verhältnisse wirklich interessant darzustellen.

Das Buch beginnt ein bisschen spannend und mysteriös. Die Spannung hält sich dann auf mittlerem Level, um am Ende richtig anzusteigen. Zwischendurch habe ich die ein oder andere Länge empfunden, aber im Großen und Ganzen kann ich diesen Kriminalroman wirklich empfehlen.