Rezension

Berliner Lokalkolorit in den Goldenen Zwanzigern – spannend!

Labyrinth der Freiheit -

Labyrinth der Freiheit
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 5 Sternen

In lebendiger, zeitgeschichtlicher Kulisse der wirren Weimarer Republik entfaltet sich ein dramatisches, harsches Szenarium mit drei charakterlich sehr unterschiedlichen, sehr sympathischen Hauptakteuren, die zu 100% füreinander einstehen seit der Jugendzeit im westpreußischen Thorn in Band 1 von 3. Verpackt in spannende Historie vermittelt das Buch einen authentischen, lebendigen Eindruck vom Alltagsleben der Bevölkerung – arm wie reich – mit fortschreitender Geldentwertung, Ausbeutung und Kriminalität, der aufstrebenden Entwicklung der Filmindustrie in Babelsberg als Gegenpol zu der doch insgesamt sehr düsteren, beklemmenden, überwältigenden Krisenstimmung. Neben dekadenter Vergnügungssucht und perversen Sexszenen  gibt es auch einige beschauliche, berührende Momente. Ein sehr empfehlenswertes Leseerlebnis!