Als Thriller mehr erwartet
Bewertet mit 3 Sternen
In Littleport, einer kleinen Hafenstadt, hat die Familie Loman die Macht, das Geld und das Sagen. Das erlebt auch Avery Greer, deren Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, so . Aufgewachsen bei ihrer Großmutter, gewähren die Lomans ihr einen Job und Unterkunft. Sadie, die Tochter der Familie Loman, sucht die Freundschaft Averys und beide werden beste Freundinnen.
Am Abend der alljährlichen Saisonabschlussparty wartet Avery jedoch vergeblich auf Sadie. Denn diese wird nicht kommen, liegt sie doch zerschellt unter den Klippen am Meer. Sehr schnell wird der Fall zu den Akten gelegt, denn was könnte es anderes als ein Unfall oder ein Suizid gewesen sein. Einzig Avery zweifelt, ob es nicht doch ein Verbrechen gab. Als sie selbst unter Verdacht gerät, versucht sie alles, um hinter die Geheimnisse der Familie und aller anwesenden Partygäste zu kommen und den Tod der Freundin und die Zusammenhänge dieser besonderen Nacht aufzuklären.
Das Buch läuft unter dem Genre Thriller. Allerdings fehlt, bis auf die letzten Seiten, vieles, was einen richtigen Thriller ausmacht. Vielmehr ist ein psychologisches Diagramm einer Familie und Menschen, die man glaubt, zu kennen. Auch das kann natürlich sehr spannend sein; leider gelingt es der Autorin nicht, diesen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Mit deutlichen Längen und Strängen, die nirgendwo hinführen, zieht sich das Buch beim Lesen. Den Protagonisten kann man sich auch nicht wirklich annähern; gelegentlich blitzt fesselnde Spannung auf, die aber sogleich wieder verflacht. Ohne die unnötigen Längen hätte es ein gutes Buch werden können, denn die Idee des Romans ist reizvoll. So blieb das Lesevergnügen leider etwas auf der Strecke, denn nur wenige fesselnde Seiten, die allerdings auf Pageturner Niveau, sind für ein 380 Seiten langes Buch etwas wenig.