Rezension

Zauberhaft fantastische Lektüre

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen -

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
von Heather Fawcett

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch „Emily Wildes Enzyklopädie der Feen“ von Heather Fawcett umfasst 416 Seiten und ist im Verlag FISCHER Tor erschienen.

Hier ist der Titel nahezu Programm: zwar handelt es sich nicht direkt um eine Enzyklopädie, dafür aber um Tagebuch während der Feldstudie zum „Kleinen VolK“ der Cambridge-Professorin Emily Wilde. Der Bericht ist daher größtenteils in ihrer Ich-Perspektive verfasst.

Für mich war dies ein ganz besonderes Fantasy-Buch, das sich deutlich vom Mainstream abhebt. Die Protagonistin glänzt nicht gerade durch ihre sozialen Kompetenzen und ist in erster Linie auf ihre Forschung fokussiert. Entsprechend sachlich und nüchtern fallen ihre Tagebucheinträge und damit die Erzählung aus. Ihre akademischer Kollege bzw.. Rivale Wendell Bamblebee ist da das genaue Gegenteil und wirbelt Emily und ihr Forschungsprojekt gehörig auf. Ich habe es als unheimlich genossen, wie Emily ihre Forschung strategisch und akribisch durchdacht angeht, wie Bamblebee und die sozialen Interaktionen mit den Dorfbewohnern sie regelmäßig aus dem Konzept bringen und wie alle während ihres Abenteuers Stück für Stück zusammenwachsen. Die zahlreichen Figuren waren alle so liebenswert und haben die Geschichte alle auf ihre Art bereichert. Bei der eher ungewöhnlichen Erzählweise habe ich mit einigen Längen gerechnet, dem war aber gar nicht so. Im Gegenteil: auch wenn gemessen an anderen Fantasy-Romanen hier vielleicht nicht wahnsinnig viel passiert, war Emily Bericht für mich durchgehend kurzweilig, stellenweise sogar überraschend spannend und insgesamt einfach magisch. 

Fazit: ein etwas anderes Fantasy-Buch, gemütlich und herzerwärmend voller Witz und Charme - für mich 4,5 Sterne!