Rezension

Wisting und der Atem der Angst

Wisting und der Atem der Angst
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 4 Sternen

Wisting und der Atem der Angst von Jørn Lier Horst ist ein solider, ruhiger und trotzdem auch spannender Krimi. Dies ist zwar der dritte Teil der Wisting Reihe, aber alle Bücher sind in sich abgeschlossen und können gut separat gelesen werden. Jedes Buch behandelt auch immer seine ganz eigenen Fälle. Diese sind meist eine Kombination aus Cold Case und aktuell.

Diesmal läuft etwas bei einer Ortsbegehung schief. Eigentlich soll der Inhaftierte Serienmörder Tom Kerr die Polizei zu dem Ablageort eines seiner Opfer führen. Doch ihm gelingt die Flucht. Obwohl die Polizei auf alles Mögliche vorbereitet war konnten sie das nicht erahnen. Er muss Hilfe gehabt haben, doch von wem? Bei seinen Taten damals gab es immer wieder due Hinweise auf einen Mann der nur „Der Andere“ genannt wird. Hat er Kerr bei seiner Flucht geholfen? Wo ist Kerr jetzt und wer ist der Andere? Zu allem Überfluss wird Wisting für die Flucht verantwortlich gemacht und es gibt eine interne Ermittlung gegen ihn.

Ich bin wieder gut in das Buch gestartet. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Zudem mag ich, dass es hier etwas gemächlicher zugeht, kaum Blut fließt und keine überkandidelt Action herrscht. So kann  man sich auf einen spannenden und auch verzwickten Krimi freuen.

Mir hat der Plot auch recht gut gefallen. Ein Häftling der flieht und die Polizei die ihn sucht. Auch das es einen „Anderen“ gibt der scheinbar die strippen zieht. Es gab immer wieder Hinweise mal in die eine dann in die andere Richtung. Lange ist dem Leser und auch den Ermittlern nicht klar wer es ist und warum. Doch als alles aufgedröselt wurde und man wusste wer es ist ging alles ganz schnell.

Leider war mir die Stellung von Wistings Tochter Lina zu konstruiert. Auch das sie als Journalistin so nah an eine Ermittlung dran ist fand ich fragwürdig. Zudem handelt sie oft naiv und unbedacht und meint das sie alles klären kann, auch wenn sie sich selbst in Gefahr bringt. Auf mich wirkte sie sehr unsympathisch. Auch mit dem Hintergrund das sie eine alleinerziehende Mutter ist, war ihr handeln oft nicht sehr plausibel und nachgedacht. Zum Glück nimmt dieser Teil einen geringen Teil der Handlung ein.

Wer einen spannenden nicht zu actionreichen Krimi lesen mag, ist mit diesem Buch gut bedient.