Rezension

Wildlife

Empfindliche Wahrheit - John Le Carré

Empfindliche Wahrheit
von John Le Carré

Bewertet mit 3 Sternen

Operation Wildlife - ich habe das Buch beendet und kann ehrlich gesagt nicht sagen, was nun hinter der Operation Wildlife steht.
Alles fängt damit an, dass ein Mitarbeiter - Diplomat - des Außenministeriums nach Gibraltar geschickt wird um dort für den damaligen Staatsminister Quinn an der Operation "Wildlife" mitzuwirken. Zusammen mit den Amerikanern wollen die Briten irgend einen Verbrecher hochnehmen. Eine absolut geheimes handeln, aber was stimmt mit dieser ganzen Aktion nicht. Und was für mich immer noch fraglich ist, wer ist Jay Crispin. Leider hat das Buch nur noch mehr fragen für mich aufgeworfen als beantwortet. Das erste Kapitel ist verwirrend und der Schreibstil ziemlich gewöhnungsbedürftig. Vom 2. Kapitel über Toby Bell war ich begeistert, endlich erfährt man Zusammenhänge. Was ist damals in Gibraltar passiert und warum. Blöderweise erfährt man das tatsächliche warum auch am Ende des Buches nicht. Toby Bell ein erfolgreicher junger Mitarbeiter, rechte Hand von Quinn - weiß aber von nichts. Wird durch Zufall und Neugierde in den Fall verwickelt und dann 3 Jahre später kommt alles nochmal auf. Nur weil einer der Agenten der Spezialeinheit - Jeb - mit dem was damals passiert ist nicht mehr Leben kann und den Dipolomaten "Paul" aufsucht. Paul der in Wirklichkeit Kit heißt, lebt zwischenzeitlich auf dem Land und genießt sein Ruhestand. Ihm hat der Sondereinsatz "Wildlife" die Ritterwürde gebracht. Aber was tatsächlich schief gelaufen ist bzw. das etwas schief gelaufen ist, erfährt er erst nach dem Jeb bei ihm auftaucht. Langsam fängt auch Kits Gewissen an ihn zu quälen und er möchte rausfinden, was passiert ist, damals in Gibraltar. Er möchte die geheimen Machenschaften von Quinn, der aufgrund dieses Einsatzes ebenfalls degradiert wurde, endlich ans Licht bringen. Die "empfindliche Wahrheit" die nicht nur seinem neuen Freund Jeb das Leben kostet sondern vielleicht auch Toby und seiner Tochter Emily. Die restlichen Kapitel sind im gleichen Stil aber einfach spannend geschrieben. Man fiebert dem Ende entgegen, nur um eigentlich nichts zu erfahren. Es passiert noch einiges aber nichts wird wirklich aufgeklärt. Es wird alles von ganz oben geheim gehalten und es wird alles drangesetzt um dieses Geheimnis nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. Jeder wird unter Druck gesetzt oder gar ermordet. So wird auch der Leser im Ungewissen gehalten.
Ich gestehe, am besten hat mir an dem ganzen Buch das Cover gefallen. Ich bin vom Ende enttäuscht, da der Leser leider nichts erfährt und mehr Fragen am Ende offen stehen, als die am Anfang zu vermuten waren.