Rezension

nicht überzeugend

Empfindliche Wahrheit - John Le Carré

Empfindliche Wahrheit
von John Le Carré

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt

Eine streng geheime Anti-Terror-Operation findet in Gibralter statt. Sie wird von Fergus Quinn, der ein hochrangiges Regierungsmitglied ist, und Jay Crispin, der Chef einer internationalen Sicherheitsfirma, geleitet. Bei dieser geheimen Operation soll ein islamistischer Waffenkäufer entführt werden. Quinns Mitarbeiter, Toby Bell, wird schnell klar, dass die Operation nicht einwandfrei verlaufen ist. Er bereitet Nachforschungen, die ihn in eine gefährliche Lage bringen.

 

 

Meinung

"Empfindliche Wahrheit" ist das erste Buch von John le Carré, welches ich gelesen habe. Und leider muss ich auch hinzufügen, dass es mich nicht vom Hocker gehauen hat. Es hat mich vielmehr enttäuscht.

Als ich die erste Hälfte des Buches schon gelesen hatte, ist das Lesen immer noch zäh und holprig für mich gewesen. Ich konnte mich mit seinem Schreibstil nicht anfreunden. Obwohl mich das politische Thema angesprochen hat, ist es unter dem Schreibstil bedauerlicherweise untergegangen. Ich musste die Geschichte konzentriert lesen, damit ich so vom Inhalt etwas mitbekomme. Daher habe ich das Lesen sehr anstrengend empfunden.
Zwischendruch habe ich auch das Gefühl bekommen, das Buch zu zuklappen und wegzulegen. Aber da ich es in einer Leserunde las, habe ich mich doch hin und wieder durch die Seiten gequält.

Die zweite Hälfte des Buches ist angenehmer gewesen. Ich konnte teilweise flüssig lesen und bin kaum über die ein oder andere Stelle gestolpert. Die direkte, offene Wortwahl hat mir gefallen und ist authentisch gewesen.
Dennoch frage ich mich: Wieso hat John le Carré nicht zu Beginn diesen Schreibstil verwendet, den er in der zweiten Hälfte des Buches benutzt? Es hätte vieles leichter gemacht.

Zu dem erschwerten Lesen kommen noch starke Sprünge zwischen den Handlungen hinzu, die viel Konzentration verlangen. Damit habe ich auch Probleme gehabt und konnte schließlich dem Inhalt schwer folgen.
Mit Mühe und Not habe ich das Buch doch noch zu Ende gelesen.
Das Ende ist offen gestaltet. Ich hätte es besser empfunden, wenn es abgerundet wäre. Oder auch ein Epilog wäre angemessen gewesen. Aber so lässt die Geschichte am Ende den Leser mit viel zu offenen Fragen zurück, was zur Unzufriedenheit führt.

Die Charaktere Kit und Toby sind zwar ganz in Ordnung, aber ich konnte mich nicht mit ihnen sympathisieren. Des Weiteren finde ich ihre Verhaltensweisen zu leichtsinnig und ihre Beweggründe sind mir nicht schlüssig gewesen. Die beiden sind mir einfach zu naiv und blauäugig. Das führt dazu, dass sie unrealistisch wirken und künstlich dargestellt sind.

Letzten Endes bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass John le Carre nichts für mich ist. Mir hat das Buch den Eindruck verleiht, dass man entweder mit John le Carres Schreibstil zurecht kommt oder nicht. Leider gehöre ich zu der zweiten Gruppe.
Mich konnte das Buch nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft habe. Folglich habe ich auch bedenken, erneut auf ein von John le Carrés Buch zu greifen und zu lesen. In Zukunft vermeide ich wohl seine Bücher eher. Schade eigentlich, denn die Themen klingen schon interessant.

 

Fazit

Ein interessantes Buch, das durch das erschwerte Lesen und dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil leider untergeht. Leider konnte es mich nicht überzeugen.