Rezension

Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen?

Armes reiches Mädchen - Dania Dicken

Armes reiches Mädchen
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Andrea ist nun endlich in ihrem Traumjob in London angekommen und kann sich nun als Profilerin behaupten. Der erste Auftrag hat es auch schon total in sich, denn das Profiler Team Joshua, Gordon und Andrea werden zu einem Entführungsfall hinzugezogen. Die Millionärs Tochter Trisha wurde auf dem Schulweg entführt und ihr Chauffeur auf offener Straße erschossen. Alles weist darauf hin, dass die Entführung im Zusammenhang mit ihrem autoritären und rechthaberischen Vater steht. Doch alles läuft nicht planmäßig wie all die anderen Fälle, die diesem ähneln und als dann noch die Geldübergabe fehlschlägt, bangen alle Anwesenden um das Leben der 17 Jährigen Trisha. Einige Tage später kommt dann das ersehnte Lebenszeichen des Entführers und dessen Opfer. Alles läuft viel anders als erhofft und das Opfer scheint noch nicht in Sicherheit, aber auch Andrea kommt an ihre Grenzen, denn der Vorfall mit dem Campus Rapisten sitzt weitaus tiefer als sie sich eingestehen wollte, und das Zusammentreffen mit dem Entführer des Mädchen löst in ihr etwas aus, was eine Auswirkung auf ihre Zukunft haben wird...

 

Meine Meinung:

Die Autorin Dania Dicken fährt mit ihrem zweiten Band der Profiler-Reihe eine ganz andere Geschichte auf, die man nicht mit ihrem Auftakt vergleichen kann. Dennoch sind viele Aspekte aus Teil 1 zu erkennen, was ich persönlich sehr schön finde, da es einen Wiedererkennungswert mit sich bringt. 

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir auch hier wieder sehr gut, denn in den richtigen Momenten bringt sie gekonnt Spannung auf, aber auch anderer Emotionen wie Angst, Panik, Hoffnung und auch Hoffnungslosigkeit und alles was solch ein Fall und das Drumherum mit sich bringt ist so greifbar, dass man richtig mit fiebert, hofft und bangt. Dafür erst einmal Daumen hoch, denn man hat das Gefühl voll und ganz Eins mit der Handlung zu werden. 

Die Charaktere sind erneut sehr realistisch und man mag fast sagen richtig "menschlich", denn man kauft ihnen wirklich jede Gefühlsregung vollkommen ab und kann sich prima in sie hinein versetzen. 

Andrea viel mir zu Beginn als wirklich sehr starke Persönlichkeit auf und auch ihre Fortschritte beruflich, privat und seelisch fand ich sehr gut dargestellt, dennoch fand ich es sehr gut, dass die Autorin ihre Hauptprotagonistin nach den Vorfällen nicht zu perfekt erscheinen ließ, denn gegen Ende wird deutlich spürbar, wie tief der Schmerz und der seelische Ballast, dennoch auf ihr lastet und mit was sie wirklich noch zu kämpfen hat.

Das Cover finde ich sehr ausdrucksstark und spiegelt bei genaueren Betrachtung voll und ganz das wieder, was den Leser in ihrem Psychothriller erwarten wird. 

 

Fazit:

Ein durch und durch spannender Psychothriller, der mit den Ängsten aller Eltern spielt und eine Protagonistin wiederspiegelt die an ihrem Erlebten wächst und zugleich zerbricht. Wirklich sehr empfehlenswert und ich kann es kaum erwarten den dritten Band der Profiler-Reihe zu lesen!