Entführung und die eigenen Dämonen
Bewertet mit 5 Sternen
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Der zweite Teil der Profiler-Reihe um Andrea ist nicht ganz so brutal wie der erste, doch nicht minder spannend. Dieses Mal spielt die Autorin mit leiseren Tönen und subtilen psychologischen Abgründen.
Die Charaktere sind lebendig und man erkennt schon Entwicklungen zum ersten Band, was die ganze Sache noch realistischer macht. Dabei möchte ich die Protagonistin Andrea explizit erwähnen - sie glaubt die Entführung durch den Campus Rapist überwunden zu haben und will die ihrer Seele hinterlassenen Spuren nicht wahrhaben - genau diese Selbstüberschätzung hat sie authentisch gemacht. Wie oft habe ich mich schon in Büchern oder TV-Serien darüber geärgert, dass schlimme Erlebnisse keine Spuren bei den Figuren hinterlassen haben und einfach zur Tagesordnung übergegangen wurde.
Die Story ist wieder gut durchdacht und bietet schon ein paar Überraschungen. Es fasziniert mich immer wieder, wie Dicken auf solche Ideen kommt. Da glaubt man schon alles geklärt und schwupps, kommt sie mit einer Wendung um die Ecke, die ich nicht erwartet hatte.
Die Gratwanderung zwischen detaillierten Beschreibungen von Umgebungen, Szenen oder Figuren und kurz-knapper Action gelingt der Autorin wieder hervorragend und ließ mich nur so durch die Seiten fliegen.
Mich hat auch dieses Buch um die Profilerin Andrea überzeugt und ich vergebe in Vorfreude auf den nächsten Band gern 5 reiche Sterne.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Psychologin Andrea arbeitet erst seit kurzem für die Londoner Profiler, als die Polizei das Team bei der Entführung der 17jährigen Millionärstochter Trisha zu Rate zieht. Weil die Geldübergabe fehlschlägt, geben die Ermittler die Hoffnung auf, Trisha lebend zu finden. Ein Lebenszeichen Tage später stellt alles auf den Kopf. Zudem muß Andrea feststellen, daß ihre Entführung durch den Campus Rapist von Norwich tiefere Spuren hinterlassen hat, als sie wahrhaben will. Ihre Begegnung mit dem Serienmörder wirkt sich auch auf ihre Zukunft aus ...