Rezension

Wie oft muss das Nimmernie gerettet werden?

Plötzlich Rebell – Das eiserne Schwert -

Plötzlich Rebell – Das eiserne Schwert
von Julie Kagawa

Plötzlich Rebell - das eiserne Schwert ist der zweite Teil der "Plötzlich Rebell" Reihe, die an die "Plötzlich Fee" Reihe der Autorin anschließt.

Das Cover ist ein echter Hingucker! Es ist ganz in silber gehalten und glänzt im Licht. Durch die silberne Farbe wirkt es sehr edel und glänzt. In der Mitte thront der Text „Plötzlich Rebell“ und darunter ist das eiserne Schwert mit einem grünen Stein im Griff abgebildet. Ich persönlich finde das Cover sehr schön.

 

Ich glaube ich bin nicht die einzige, die überrascht davon war, dass der Roman aus der Sicht von Ash geschrieben wurde. Schließlich begann der erste Teil der „Plötzlich Rebell“-Reihe mit Pucks Sichtweise und viele Leser – mich eingenommen- nahmen an, dass es sich in den neuen Abenteuern primär um Puck drehen würde. Dem war so nicht. Zuerst war ich auch eigentlich ganz angetan von der Idee die Geschichte aus Ashs Perspektive zu hören.

Leider hat es nicht ganz so lange angehalten, da ich Ash als Erzähler eher etwas… nervig fand, da Ash etwas repetitiv ist, er spricht zu 80% von seinem Zorn, der ihn droht zu überwältigen. Wenn er nicht zornig ist, dann ist er die restlichen 20% damit beschäftigt besorgt zu sein.

Außerdem handelt er oft rasch und unüberlegt und untergräbt teilweise auch – meiner Meinung nach – mit seinen Handlungen die Autorität seiner Frau, der Eisernen Königin Meghan. Beispielsweise wenn sie Verhandlungen beginnen möchte und er zu einem Angriff übergeht oder den Gegner bedroht.

Ähnlich wie die Beziehung zwischen Ash und Meghan bleibt aber auch die Beziehung zu Keirran, ihrem Sohn, in diesem Teil relativ oberflächlich.

Zum Plot: Puh, irgendwie lässt der sich ganz schön Zeit um "warm" zu werden. Damit meine ich nicht, dass nichts passiert. Ganz im Gegenteil, es wird gefühlt die ganze Zeit gekämpft, allerdings verbringen die Hauptcharaktere die ersten zwei Drittel des Romans mit teilweise unnötigen "Side-Quests". Nämlich von Ort zu Ort zu wandern, um Informationen zu bekommen. -versteht mich nicht falsch, das ist alles wichtig, um Keirran zu finden, aber es zieht sich über zweihundert Seiten, bis wir endlich mit dem richtigen Feind des Romans konfrontiert werden. Vielleicht leidet der Roman einfach am "Mittlerer Band"-Syndrom in der Reihe, der ein wenig wie ein Füller wirkt.

Ohne zu viel zu verraten muss ich aber sagen, dass ich das Ende sehr spannend fand und gerne wissen möchte, was uns nun auf der anderen Seite erwartet. Die Geschichte und auch der Plottwist hatten definitiv Potential und haben mich unvorbereitet getroffen. Auch wenn ich persönlich mir an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar eine andere Entwicklung gewünscht hätte (Stichwort Nyx).

 

Für alle Plötzlich Fee-Fans wird es aber auf jeden Fall auch sehr nostalgisch sein die Reihe zu lesen, da wir nach Nimmernie zurückkehren und unsere Charaktere wieder treffen, das ist natürlich recht positiv. Auch bin ich nach wie vor von der Vielfalt der Feenwesen begeistert, auch von den neu dazugekommenen Feen, die Autorin beweist hier deutlich Kreativität. Allerdings muss die Autorin meiner Meinung nach aufpassen, wie oft sie Nimmernie dem knappen Weltuntergang entgegenstellen möchte- denn es könnte ab einem gewissen Punkt sehr repetitiv wirken. Beim Lesen habe ich mich gefragt, ob ich nicht vielleicht einfach aus der Reihe herausgewachsen bin? Da mich doch einige Sachen beim Lesen gestört haben, würde ich dem Roman insgesamt 3,5 von 5 Sternen geben.