Rezension

Wichtige Geschichte

Wenn ich die Augen schließe -

Wenn ich die Augen schließe
von Ava Reed

Bewertet mit 5 Sternen

Seitenzahl: 318

Preis: 14,95€

Verlag: Loewe

Autorin: Ava Reed

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Klappentext:

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Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

Quelle: www.loewe-verlag.de

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Meine Meinung :

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Kennt ihr das, wenn euch ein Buch fertig macht? Also positiv fertigmacht. Aber dafür so richtig. Genau das hat das Buch nämlich mit mir gemacht, obwohl ich das am Anfang noch gar nicht erwartet hatte. Aber mehr dazu gibt es jetzt in meiner Rezension.

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Das Cover ist, wie man unschwer erkennen kann ein Traum. Ich finde einfach die ganze Zusammensetzung super und ich mag dieses Verwaschene der Aquarellfarben. Man könnte von Tränen aus Farbe sprechen, die auf das Buch getropft sind und das passt wirklich super zum Buch. Und auch der Klappentext verspricht schon eine rührende und wichtige Geschichte und ich sag schonmal so viel, er hält sein Versprechen. Wirklich eine gelungene Gestaltung.

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Aber nicht nur das Äußere ist schön, sondern auch definitiv das Innere. Das Buch lässt sich wirklich super flüssig und leicht lesen, obwohl die Geschichte eigentlich so viel wiegt. Ava schriebt so bildlich, emotional und mit einer gewissen Poetik, dass ich allein schon durch die Sprache an das Buch gefesselt wurde und mich auch nicht mehr lösen konnte, bis ich es irgendwann leider musste. Ich war wieder wie in einem Kino, während der Film vor meinen Augen abläuft. Ich habe mich zu allem verbunden gefühlt und habe stets mitgefiebert und mitgeweint und mitgelacht. Sie schafft es zu 100% Emotionen durch ihre Worte noch so viel mehr Ausdruck zu verleihen. Auch hier wieder super gemacht.

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Zum Setting kann ich tatsächlich gar nicht so viel sagen, da ich gestehen muss, dass ich schon wieder vergessen habe, wo es spielt. Aber das ist auch eigentlich gar nicht so wichtig und spiel keine Rolle in der Botschaft der Geschichte und deswegen finde ich es auch überhaupt nicht schlimm, dass ich mich nicht erinnere.

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Woran ich mich aber definitiv erinnere, sind die Charaktere. Und wie ich man die erinnere.

Das Buch wird aus zwei Sichten geschrieben. Einmal aus der von Norah und einmal aus der von Sam, wobei er weniger Kapitel hat, was aber nicht bedeutet, dass seine Geschichte nicht genauso toll ist.

Norah ist aber mehr oder weniger die Hauptprotagonistin und ich konnte mich sofort mit ihr identifizieren. Nicht weil ich das Gleiche durchgemacht habe, sondern einfach durch ihre Art, in der ich mich wiedergefunden hab. Sie hat wirklich einiges durchgemacht und muss sich jetzt ganz neu entdecken und rausfinden, wer sie eigentlich war und wer sie jetzt sein möchte. Sie ist stark und gleichzeitig schwach. Sie ist optimistisch und gleichzeitig verzweifelt. Und genau das macht sie einfach so menschlich und so liebenswert. Ich mochte sie wirklich sehr gerne.

Auf der anderen Seite haben wir dann Sam und seine Geschichte hat mich einfach umgehauen und zerbrochen zurückgelassen. Seine Kapitel waren, wie auch Norahs, unglaublich tiefgründig und ich habe so mitgefühlt. Sam ist nicht der typische muskulöse Junge, mit dem alle sofort ins Bett springen würden. Aber macht ihn das weniger perfekt? Nein! Er ist ein so sympathischer Junge, der immer für seine Freunde das ist und ihnen auch loyal ist. Deswegen leidet er noch mehr darunter, wenn er verletzt wird. Und das hat ihn einem so viel nähergebracht. Ich verstehe sowieso nicht, wieso die männlichen Protagonisten in den meisten Büchern mit einer Liebesbeziehung immer als superattraktiv, muskulös, usw. beschrieben werden. Ich würde mir da ein bisschen mehr Individualität wünschen.

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Ich muss zwar gestehen, dass mich das Buch am Anfang nicht ganz so mitgerissen hat und ich kann selber nicht sagen warum. Vielleicht lag es daran, dass ich noch ein anderes Buch parallel gelesen habe. Aber letztendlich war der Rest vom Buch so gut, dass es für mich nicht mehr wirklich ins Gewicht fällt.

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Es gibt in dem Buch eine Triggerwarnung und ich finde, diese ist auch zurecht da. Man sollte sie sich also am Anfang durchlesen und für sich selbst entscheiden, ob man dieses Buch lesen möchte oder nicht.

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In diesem Buch werden einige wichtige Themen, wie z.B. Mobbing (kein Spoiler) angesprochen. Und die werde einem als Leser/in so sensibel und gut nähergebracht, dass ich wirklich das Gefühl hatte ich wäre komplett in der Geschichte drin. Vor allem Mobbing und seine Folgen sind immer noch ein so wichtiges Thema in unsere heutige Gesellschaft, dass ich echt froh war dieses Buch gelesen habe, da es einem die Thematik nochmal wirklich gut näherbringt. Man merkt wirklich, dass das Buch eine Botschaft vermitteln möchte und die ist auch bei mir angekommen. Die Geschichte hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt und hat mich auch nach dem Lesen nicht so schnell losgelassen.

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Fazit:

Wirkliche eine rührende und wirklich absolut wichtige Geschichte, die ich absolut jedem empfehlen würde. Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen.

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Hier könnt ihr es kaufen:

https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/wenn_ich_die_augen_schliesse-9643/