Rezension

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Wenn ich die Augen schließe -

Wenn ich die Augen schließe
von Ava Reed

Bewertet mit 4 Sternen

"Manchmal sind Worte zu wenig. Manchmal sind die Momente des Schweigens die, in denen wir am meisten zu sagen haben. (S. 216)
.
Ava konnte mit dieser Geschichte nicht nur mein Herz berühren, sondern auch meine Seele. Ein Mädchen, das ihre Gefühle bezüglich ihrer Erinnerungen verliert und sich an einen Jungen erinnert, der ihr immer viel bedeutet hat, aber nicht mehr mit ihm befreundet ist. Ein Junge, der die schrecklichste Zeit seines Lebens hinter sich hat und gerade erst wieder einigermaßen im Leben angekommen ist, immer noch instabil, immer noch verletzlich, voller Narben, die er für sein ganzes Leben behalten wird. Zwei ehemalige Beste Freunde, die durch das Leben und dem Älter werden auseinandergerissen wurden. Konfrontiert mit Mobbing, dem Älter werden, Gruppenzwang, Zugehörigkeit und Anpassung, um dazugehören.
Ich habe Norah und Sam sehr gerne auf ihrer Reise begleitet. Durch ihre Höhen und Tiefen, Zweifeln und Hoffnungen und ihren Gedanken. Ich konnte mir so manche Stelle markieren und habe auch hin und wieder mit den Tränen gekämpft, Mitleid, Wut, Scham und Liebe empfunden.
Mein einziger Kritikpunkt betrifft das letzte Drittel des Buches. Hier wurde mir alles zu schnell abgehandelt und der Geschichte hätten noch 100 Seiten mehr sehr gut getan, damit die Tiefe aufrechterhalten werden kann.
Insgesamt hat Ava eine tiefgründige, ernste und schöne Geschichte erschaffen, die ich gerne verfolgt habe. Lest bitte die Triggerwarnung. Ich vergebe 4/5 Sterne.