Rezension

Von Geheimbünden und Geheimdiensten

Macht - David G. L. Weiss

Macht
von David G. L. Weiss

Bewertet mit 4 Sternen

Als Josephine Mahler, gebürtige Wienerin und Ethnologin an der Frankfurter Uni, eine mail ihres alten Freundes Gabriel bekommt, nimmt sie diese nicht ernst. Er, Pfarrer einer kleinen Gemeinde in Wien, berichtet darin von einem silbernen Ring mit Totenkopf und grünen Steinen, den er auf dem Grab eines Selbstmörders gefunden hat. Bestimmt irgendwelche durchgeknallten Fans, denkt sich Josi. Doch dann wird Gabriel ermordet - und die Polizei behauptet, er hätte Selbstmord begangen.
Josi kehrt nach Wien zurück, um ihrem alten Freund die letzte Ehre zu erweisen. Sie landet in einem Strudel von Ereignissen. Bei der Beerdigung trifft sie alte Freunde wieder, unter ihnen Gernot Szombathy, ihre alte Flamme. In der Nacht wird das Pfarrhaus von Unbekannten überfallen, Gabriels Frau ermordet und Josi und die seltsam autistisch anmutende Tochter Lily entkommen nur ganz knapp den Mördern.
Doch das ist nur der Anfang. Josi und Gernot landen zwischen allen Stühlen. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit stolpern sie über Geheimdienste, Geheimbünde und alte Geheimnisse, die um jeden Preis gewahrt werden sollen; dutzend Mordopfer fallen diesen Geheimnissen zum Opfer.

Das Buch ist weitaus komplexer, als es meine Zusammenfassung erahnen lässt. Es führt uns in die Vergangenheit zu alten Schriften, altem Wissen, Verschwörungen und Verschwörungstheorien, verbindet Ereignisse der Geschichte miteinander und lässt allgemein an großem Wissen und dem Spaß am Fabulieren teilhaben. Der Autor hat sich im wahrsten Sinne des Wortes eine Mordsarbeit an Recherche gemacht und er vermag fesselnd, spannend und informativ zu schreiben. Die Kapitel sind kurz und flüssig zu lesen und obwohl vieles erklärt wird, bleibt auch vieles im Dunkeln, wie es sich für einen Thriller, aus dem wohl einmal ein Mehrteiler werden soll, gehört. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, sind gelegentliche Schreibfehler im Buch selbst und einige Handlungsstränge, die ich persönlich als überflüssig ansehe, weil sie mit der Story selbst nicht viel zu tun hatten.

Eine Leseempfehlung für alle, die auf Verschwörungen, Geheimbünde und Schnitzeljagden stehen.