Rezension

Vieles ist (und bleibt) nicht vollkommen logisch.

H.O.M.E. - Das Erwachen - Eva Siegmund

H.O.M.E. - Das Erwachen
von Eva Siegmund

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es zeigt eine Art Spiegelwelt, die in zwei Farben unterteilt ist. Zum einen hat man die blaue, reale Welt. Zum Anderen die rote, fiktive. 

Der Inhalt und der Klappentext versprechen eine aufregende, spannende Geschichte. Leider ist dies nicht der Fall. Vieles wirkt nicht sonderlich durchdacht und das Meiste ist eher unlogisch. 

Vor allem die Tatsache, dass Zoë zwölf Jahre im Koma lag und es dennoch schafft, durch die halbe Stadt zu sprinten und unter anderem gegen erwachsene Männer zu kämpfen. Auch die Wasserknappheit ist eine Sache an sich. Es wird beschrieben, dass Wasser eine Mangelware ist. Dennoch haben Restaurants anscheinend genug, um zu kochen. Betriebe haben genug, um z.B. Papier oder Kleidung, an der es den Menschen nicht fehlt, herzustellen. Vor allem diese Dinge benötigen einiges an Wasser, um sie herzustellen. 

Zoë als Protagonistin war mir nicht sonderlich sympahisch. Ganz im Gegenteil. Sie ging mir eher auf die Nerven. Allein wegen ihrer Darstellung als kluge, tolle Person. Wäre sie wirklich dermaßen klug, wie sie beschrieben wird, müsste ihr viel schneller auffallen, dass sie einige Wörter gar nicht kennen dürfte. Erst nach geschlagenen 100 Seiten, wird dieser Aspekt angesprochen. Und dabei ist es noch nicht einmal Zoë selbst, der es auffällt. Auch das Kämpfen ist ein Rätsel für sich. Wie schafft es eine Person, die zwölf Jahre lang im Koma lag und eigentlich keine Muskeln haben sollte, so zu kämpfen, als hätte sie es jahrelang getan? Und das, obwohl sie als dünn und zerbrechlich beschrieben wird. Ebenfalls der Umgang mit ihrer Familie ist mir zu oberflächlich abgehandelt worden. In Zoë falmmt nur ein kurzer Zweifel auf. Im nächsten Moment nimmt sie es einfach hin. Das ständige hin und her mit der "Frau in Schwarz", ist vollkommen überzogen und wirkt dann doch gestellt und gewollt.

Mit der "Dreiecksbeziehung" konnte ich persönlich überhaupt nichts anfangen. Meiner Meinung nach gan es zu wenige Informationen über Jonah, um die gesamte Beziehnung wirklich verstehen zu können. Auch die Frage, wie es dazu gekommen ist, dass er Zoës "Liebe des Lebens" ist, bleibt ungeklärt. 

Kip ist ein Fall für sich. Zwischen ihm und Zoë entwickelt es sich meiner Meinung nach etwas zu schnell. Auch der Aspekt des Geldes spielt eine große Rolle. Kip hat anscheinend etwas gegen reiche Menschen, ist aber selbst nicht arm. Und das Zoë ausgerechnet auf reichere Menschen in einem von Armut überflutetem Berlin trifft, ist natürlich nur ein Zufall. 

Der Schreibstil der Autorin ist recht ziemlich angenehm zu lesen, obwohl die Handlung einige Schwächen aufweist und man ruhig tiefer ins Geschehen hätte greifen können. An vielen Stellen, an denen es ein kleines Stück aufregender wurde, kippte die Situation und die Handlung zog sich wie ein Kaugummi. 

Das Ende ist mir persönlich zu abrupt, stellt aber einen guten Übergang zu einem zweiten Teil dar, bei dem ich mir aber noch nicht sicher bin, ob ich ihn lesen werde. 

 

Fazit: 

Insgesamt muss ich zugeben, dass ich viel mehr von dem Buch erwartet hätte. Vieles scheint nicht sonderlich durchdacht und überhaupt nicht logisch. Es wirkt, als ob die Handlung aus vielen, schnellen Ideen besteht, die nicht ausgereift und nicht durchdacht sind. Man hätte aus der Grundidee sehr viel machen können. Dies ist leider nicht der Fall. Alles in allem ist das Buch eher enttäuschend.