Rezension

Verdorbenes Blut

Der mexikanische Fluch -

Der mexikanische Fluch
von Silvia Moreno-Garcia

Bewertet mit 2.5 Sternen

Noemi ist eine moderne, junge Frau der fünfziger Jahre in Mexico. Sie liebt es zu tanzen, zu flirten, in der Hauptstadt zu leben. Doch als sie einen verstörenden Brief ihrer Cousine Catalina erhält, zögert sie nicht lange. Sie reist in das mexikanische Hinterland, in eine abgelegene Gegend, wo das Herrenhaus der Doyles steht. Catalina hat Virgil Doyle geheiratet, doch sie wirkt nicht glücklich. Als Noemi eintrifft, scheint ihre Cousine schwer krank zu sein, die Doyles sind fast alle kaltherzige, herablassende Rassisten und das Haus selbst ist unheimlich. Doch schon bald merkt Noemi, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und auch sie selbst bald in ein Geheimnis verstrickt wird, das sie nicht mehr loslassen will ...

Ich hatte mich wirklich auf das Buch gefreut. Hypes interessieren mich zwar in der Regel nicht, aber da es als Schauerroman angepriesen wurde, die ich sehr schätze, ließ ich mich gerne einfangen. Oder hätte mich zumindest gern einfangen lassen, denn so richtig gelang es dem Buch nicht. Die Handlung ist bis zur Mitte des Buches gemächlich und Noemi, die eigentlich als intelligente Frau beschrieben wurde, ließ sich wieder und wieder von den Doyles unterbuttern, auch wenn sie das ein oder andere Mal dagegenhielt. Was mich jedoch mehr störte, war, dass zwar die typischen Schauerzutaten vorhanden waren - gruseliges Haus, abgeschieden, unheimliche Bewohner - aber nichts daraus gemacht wurde. Stattdessen wurde auf Ekel anstatt Horror gesetzt, und ich wusste nicht, wovor ich mich mehr ekeln sollte: den sexuellen Belästigungen, die sehr detailliert beschrieben oder diverse Rituale, die durchgeführt wurden. Auch das Ende war mir zu abrupt und beinahe geeignet, um ins Glücksbärchiland einzugehen. Ich bleibe also eher unzufrieden und enttäuscht zurück, auch wenn der Schreibstil zu den besseren und gehobeneren zählt. 2,5/5 Punkten.