Rezension

Trauerbewältigung vor eindrucksvoller Kulisse

Das kleine Atelier am Fjord -

Das kleine Atelier am Fjord
von Nadine Feger

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Nach dem Verlust ihrer Familie ist für Livi nichts mehr so, wie es einmal war. Ein Ortswechsel soll ihrem Leben endlich eine neue Richtung geben, doch als sie in Bergen ankommt, scheint ihre Trauer nur noch schwerer auf ihr zu lasten. Erst als sie auf den Künstler Mattis trifft, findet sie ein wenig Ablenkung – denn Mattis wird nicht nur ihr Mitbewohner und Geschäftspartner, sondern vielleicht auch der Neuanfang, den sie sich so verzweifelt wünscht.

 

Meine Meinung

Ich liebe so traumhafte Settings wie die Umgebung von Bergen hier, denn meistens gehen mit tollen Kulissen auch wirklich gute Geschichten einher. Prinzipiell war das auch hier der Fall, wobei es trotzdem ein paar Kleinigkeiten gab, die mich beim Lesen auf die Dauer doch ein bisschen gestört haben.

Gut gefallen hat mir zunächst einmal der Schreibstil, der sich wirklich flüssig liest und der Geschichte ein sehr gemütliches Tempo verpasst hat. Auch wenn das Thema grundsätzlich eher bedrückend ist, hat sich bei mir doch recht schnell eine Wohlfühlatmosphäre eingestellt, die so auch bis zum Ende aufrechterhalten werden konnte.

Die Umsetzung der Themen Verlust und Trauerbewältigung fand ich grundsätzlich zwar wichtig und in der Kombination mit einem Neuanfang für Protagonistin Livi auch wirklich interessant, für meinen Geschmack ist ihre emotionale Entwicklung dabei aber leider ein wenig zu kurz gekommen. Insbesondere der Sprung vom Anfang zum Ende der Handlung wäre mir wesentlich authentischer vorgekommen, wenn Livis Trauerbewältigung schrittweise und nicht so plötzlich erfolgt wäre.

Livi und Mattis waren dabei allerdings zwei wirklich sympathische Charaktere, die ich wirklich gerne zusammen gesehen habe. Das Hin und Her sowie die Unentschlossenheit zwischen den beiden konnte mich dann aber leider eher weniger überzeugen, denn um die sich entwickelnde Beziehung der zwei wirklich als authentisch wahrnehmen zu können, haben mir an der Stelle einfach noch ein paar Emotionen und tiefer gehende Beschäftigungen mit ihren jeweiligen Gefühlen und Belastungen gefehlt.

 

Fazit

Dieses Buch bringt definitiv ein tolles Setting mit sympathischen Charakteren und jeder Menge Kunst zusammen. Auf emotionaler Ebene wurde hier leider nicht das gesamte Potenzial der Geschichte ausgeschöpft, die Wohlfühlatmosphäre hat es mir aber trotzdem ermöglicht, so richtig in die Handlung einzutauchen und einige schöne Lesestunden zu genießen.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.