Rezension

Liebesglück am Fjord in Norwegen

Das kleine Atelier am Fjord -

Das kleine Atelier am Fjord
von Nadine Feger

Bewertet mit 5 Sternen

Livi kehrt, nachdem sie ein Jahr zuvor sowohl ihre Eltern als auch ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren hat, Oslo den Rücken und zieht nach Bergen, wo früher ihre Großeltern auf einer kleinen Insel inmitten eines Sees gelebt haben. Bei einem Bummel durch das Städtchen entdeckt sie im Schaufenster eines heruntergekommenen Ateliers ein Bild, das sie unweigerlich in seinen Bann zieht. Der Inhaber des Ateliers und Maler des Bildes, Mattis, wird auf sie aufmerksam und bittet Livi herein, da er die Traurigkeit in ihren Augen auf der Leinwand festhalten will. Mattis, der nach seiner Scheidung, die Trennung von seinen Kindern kaum aushält, lebt quasi in seinem Atelier. Livi bietet ihm an, mit ihr in dem Haus ihrer Großeltern eine Wohngemeinschaft zu gründen. So wäre beiden geholfen, Mattis würde ein eigenes Zimmer haben und Livi wäre in dem Haus auf der Insel im Bergsee nicht allein. Mattis nimmt Livis Angebot an. Bald darauf beschließen die beiden, ihre Geschäftsidee im Atelier zu verwirklichen und Art&Dine Workshops anzubieten. Mattis betreut Malkurse zu einem bestimmten Thema und Livi bekocht dazu die Teilnehmer themenbezogen.

Livi und Mattis tragen beide schwere Päckchen mit sich. Als Leser fällt man praktisch mitten in die Geschichte hinein. Durch die angenehme Wortwahl von Frau Feger, versetzt man sich kapitelweise in die beiden Protagonisten hinein, spürt mit ihnen ihre Trauer, ihre Verzweiflung, aber auch ihre Ideen und damit ihre Euphorie. Ich finde es wahnsinnig schön, wie ich bspw mit Livi durch den Wald stapfe und sich dann das Haus auf der kleinen Insel im See zeigt. Ich habe den Wald gerochen, den seltsamen Geruch im Haus, aber auch die Acrylfarben, so detailgetreu sind die Beschreibungen.

Als sich dann noch bei beiden kleine Verliebheitsregungen zeigen, ist es um mich geschehen. Ich liebe dieses Buch.