Rezension

Spannend, wenn auch unbefriedigendes Ende

Die Frau, die niemand kannte
von Chris Pavone

Kate Moore ist verheiratet, Mutter von zwei Söhnen und Hausfrau. Als ihr Mann Dexter einen lukrativen Job angeboten bekommt, zieht die Familie nach Luxemburg und sie sieht die Möglichkeit gekommen, endlich ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Dieses war von Geheimnissen geprägt. Geheimnissen, die sie selbst mit Dexter nicht teilen konnte. Doch hat die Vergangenheit sie eingeholt, als sie auf das Expat-Pärchen Julia und Bill trifft? Und ist ihr Mann wirklich der unscheinbare ITler, als den sie ihn seit Jahren kennt?

Das Debüt von Chris Pavone ist atemberaubend spannend geschrieben und lässt den Leser nicht mehr los, sobald er das Buch in die Hand genommen hat. War ich anfangs noch ein wenig erschrocken über die mehr als 500 Seiten, so war ich ebenso erstaunt, wie schnell sie sich lesen lassen, was nicht zuletzt an dem Schreibstil des Autors liegt, aber auch an den kurzen Kapiteln, die meist mit einem Cliffhanger enden und dazu geführt haben, dass ich einfach weiter lesen musste. Geschickt werden mehrere Handlungsstränge und Zeitebenen miteinander verwoben und dadurch die Spannung aufgebaut. Besonders bemerkenswert finde ich, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam. Ganz im Gegenteil gelang es dem Buch durchgehend zu fesseln.

Was ich von dem Titel halten soll, was ich nicht so genau. Wer soll denn die Frau sein, die niemand kannte? Kate oder Julia? Ich finde, dass der Titel so gar nicht zu dem Buch passt und eher verwirrend ist. Im Gegensatz dazu gefällt mir das Cover umso mehr, welches schon fast etwas von einem Filmplakat hat.

Nicht gefallen haben mir einige unglaubwürdige Passagen in dem Buch, die zu erläutern eine große Spoilergefahr in sich hätte. Auch das Ende fand ich enttäuschend und zu Hollywood-mäßig insziniert, was ich sehr schade finde, weil ich ansonsten sehr von dem Buch angetan war und gerne 5 Sterne vergeben hätte. So sind es jedoch trotz allem 4 Sterne geworden, die das Buch auf Grund des hohen Spannungsbogens und dem großen Unterhaltungswert auch verdient hat.