Rezension

Spannend und undurchsichtig vom Anfang bis zum Ende

Deserteure: Österreich Krimi - Roland Zingerle

Deserteure: Österreich Krimi
von Roland Zingerle

Außergewöhnlicher Krimi, der zu vielen Spekulationen anregt

Vor 20 Jahren sind von einem österreichischen Stützpunkt auf den Golan-Höhen vier Soldaten spurlos verschwunden, der Kommandant und sein Stellvertreter wurden getötet. Vogt wurde damals mit einem Kameraden zum Stützpunkt geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Sein Kamerad starb ebenfalls, und Vogt wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, obwohl er stets seine Unschuld beteuerte.

Nach seiner Entlassung tauchen plötzlich die vier verschwundenen Soldaten unter anderen Namen wieder auf. Vogt sieht seine Chance auf Rehabilitierung gekommen und ermittelt zunächst auf eigene Faust, später mit der Journalistin Barbara und Detektiv Hubert Pogaschnik zusammen. Doch die Ex-Soldaten sterben einer nach dem anderen eines unnatürlichen Todes. Will Vogt sich rächen? Oder steckt hier gar der Geheimdienst dahinter, der die wahren Gründe weiterhin unter Verschluss haben will? Was ist damals wirklich passiert? So waren die Soldaten während den vergangenen 18 Jahren? Wer hat die Morde am Kommandanten und seinem Stellvertreter tatsächlich verübt?

Der Krimi hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Allerdings hatte ich teilweise Probleme, die verschiedenen Personen auseinander zu halten, weil jeder der Ex-Soldaten einen Decknamen hat, die sich für einen nicht-österreichischen Leser alle ähnlich anhören. Im Laufe der Geschichte habe ich mich jedoch daran gewöhnt.

Der Leser wird immer wieder auf die falsche Fährte gelockt, so dass die Geschichte bis zum Schluss sehr spannend bleibt. Ich habe wirklich bis zum Schluss nicht geahnt, wer der wahre Täter ist und was damals am Golan wirklich passiert ist. Das ist großartig!

Der Schreibstil ist leicht lesbar. Es wurden einige österreichische Wörter verwendet, die ich vorab nicht kannte. Sie erschlossen sich jedoch in der Regel aus dem Kontext. Es war mir auch sehr gut möglich, mich in den Protagonisten hinein zu versetzen. Das Ende war absolut überraschend. Für mich ist die Geschichte volle 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung wert.