Rezension

Sehr gut

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen -

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
von Caren Benedikt

Bewertet mit 5 Sternen

“Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen“ von Caren Benedikt ist die Fortsetzung der Saga der Familie von Plesow.

Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich wieder einmal durch die Liebe zum Detail aus. Der Einstieg in die Geschichte war sehr leicht, obwohl das erste Buch schon länger her ist. Eine Geschichte vielfältiger Beziehungen innerhalb der Familie aber auch gefährlicher Intrigen. Präzise und sehr persönlich werden die HauptprotagonistInnen über das gesamte Werk beschrieben.

 

Bernadette von Plesow, Geschäftsfrau, bei der auch nach einigen Schicksalsschlägen der Erfolg ihres Hotels in Binz an allererster Stelle steht, lässt zu keiner Zeit ihre Fassade der beherrschten Geschäftsfrau fallen. Nach dem Tod ihres Sohnes Alexander sehnt sie sich nach Trost und Unterstützung. Zu dieser Zeit kehrt ihre Tochter Josephine zurück und bietet ihrer Mutter Unterstützung an. Ihre Künstlerkarriere vor Augen entscheidet sie sich dennoch für ein Leben in Binz und einer Mithilfe im Hotel.

 

Constantin von Plesow, Bernadettes anderer Sohn leitet sehr erfolgreich das Hotel Astor in Berlin. Dieser Erfolg ist jedoch durch hohes kriminelles Potenzial entstanden. Im Grunde seines Herzens sehnt er sich in vielen Momenten nach einer liebevollen Partnerin. Durch seine kriminellen Geschäftsbeziehungen ist es jedoch schwer sich zu seiner Liebe zu bekennen, da diese ihn angreifbar machen würde und seine Partnerin in ständiger Gefahr leben müsste.  

 

Margrit, die Schwiegertochter von Bernadette von Plesow, ist nach dem Tod ihres Mannes Alexander bemüht, in der Gesellschaft von Binz beachtet zu werden. Dort versucht sie sich mit Hilfe ihres Erbanteils Beachtung zu erkaufen. Bereits ihr Mann hatte sich der „Partei“ verschrieben und dem aufstrebenden Nationalsozialismus angeschlossen.

 

Doch Bernadette unterstützt das Ansinnen ihrer Schwiegertochter nicht und zwingt sie sich eine neue Bleibe zu suchen. Mit den ihr zustehenden Erbanteilen beginnt Margrit ihre Zukunft mit ihren Söhnen abseits der Familie.

 

Dann tritt Johannes, der Halbbruder des verstorbenen Ehemannes von Bernadette in Binz in ihr Leben.

Von diesem Zeitpunkt an hat mich die behutsame Liebesgeschichte von Bernadette und Johannes berührt. Ich habe zu jeder Zeit Bewunderung für die Entscheidung von Bernadette empfunden. Die Frau, die unnahbar erschien, zeigt nun eine Seite von zarter Liebe, die jedoch keine Zukunft hat. Mit dem ständigen Wissen der Zerbrechlichkeit dieser Liebe ist sie Johannes eine Partnerin, die ihn auffängt.

 

Neben den HauptprotagonistInnen ist Johannes für mich die eindrucksvollste Persönlichkeit.

Er hat eine Gabe, seinen Mitmenschen als einfühlsamer Begleiter Beachtung zu schenken. Durch ihn wird immer wieder klar, dass es nur wenige Dinge im Leben gibt, die wichtig sind. Dies wird hier ganz hervorragend herausgestellt.

 

Eine berührende Geschichte, die den Leser mitnimmt. Eine klare Leseempfehlung mit Vorfreude auf Band 3. Das Buch bekommt von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne.