Rezension

Schreibstil für mich durchgefallen

Love not Lost - Atemlos -

Love not Lost - Atemlos
von Carly Phillips

Bewertet mit 2 Sternen

„Atemlos“ heißt der erste Teil von Carly Phillips neuer Reihe, „Love not Lost“, erschienen im Heyne-Verlag. In jedem Band geht es um ein anderes Pärchen, doch die Protagonistinnen sind miteinander verbunden – familiär oder freundschaftlich.

Den Auftakt macht Halley Ward, die zurückgezogen in einem Strandhaus lebt, um sich ihrer Kunst zu widmen. Doch Kane Harmons, ein wiedergefundener Freund aus ihrer Jugend, dringt nach und nach in ihr Leben vor und holt sie aus ihrem Kokon. Genau das macht sie aber auch verletzlich gegenüber den dunklen Themen ihrer Vergangenheit, die plötzlich vor der Tür stehen.

Dies war mein allererstes Buch von Carly Phillips. Ich hatte sie bislang als Autorin für locker-leichte Liebesromane verortet, aber als ich den Klappentext zu ihrem neuen Reihenauftakt gelesen habe, wollte ich doch gerne mal reinschauen.

Das Buch war leider etwas vollgepackt, dafür dass es keine 300 Seiten umfasst. Viele Probleme wurden angeschnitten, aber zum Teil nur unvollständig gelöst. Auch hat die Autorin einige ihrer eigenen Entscheidungen nicht stringent verfolgt. Sie konnte sich beispielsweise nicht festlegen, ob ihre Protagonisten sich durch ihre gemeinsame Jugend jetzt schon gut kennen oder gerade erst kennen lernen müssen. Das wurde immer so ausgelegt, wie es gerade zur Geschichte passt. In einem Moment erträgt jemand keine Menschenmassen im nächsten ist es doch gar nicht mehr so problematisch. Dazu kommen noch kleinere Logikfehler, wie dass sich die Eissorte innerhalb von einer Seite ändert oder jemand als "verdammt gute Köchin" bezeichnet wird, weil sie Speck gebraten hat. Beste Freundinnen nach einem Gespräch und einem Teller Plätzchen? Kein Problem.

Was das Buch für mich persönlich leider zu einem ziemlichen Flop gemacht hat, war allerdings vor allem der Schreibstil. Viele Sätze werden einfach aneinandergereiht, oder stattdessen kompliziert verschachtelt. Dazu kommt dann ein ganz ungewöhnlicher Satzbau, der das Lesen anstrengend macht, da ich viele Säte mehrfach lesen musste. Die Protagonisten reden gestelzt miteinander und der Sex wird sehr mechanisch beschrieben, fast schon eine sachliche Schilderung der Vorgänge. Darüber hinaus werden altmodische Ausdrücke in der wörtlichen Rede („Der helle Wahnsinn!“), den Beschreibungen („Ehe sie sich’s versah [...]“) und auch bei der immerwährenden Jagd nach neuen Synonymen für die männliche und weibliche Anatomie genutzt. Andere Beschreibungen wiederholen sich dafür dauernd wie "Das Spiel seiner Muskeln". Ehrlicherweise muss ich einräumen, dass ich nicht beurteilen kann, ob diese ganzen Themen durch die Originalausgabe oder die Übersetzung verursacht wurden.

Zusammenfassend komme ich zu 2 von 5 Sternen. Ich wollte das Buch wirklich gerne mögen, hatte mir die weiteren Teile schon auf eine Merkliste gesetzt, aber das Lesen hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, sondern war einfach nur anstrengend. Die zwei Sterne kommen noch zustande, weil mir die Grundidee der Story gefallen hat, das Setting sehr schön war und man zumindest versucht hat, ernste Themen miteinfließen zu lassen. Leider werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen.