Rezension

Einfühlsame Geschichte

Love not Lost - Atemlos -

Love not Lost - Atemlos
von Carly Phillips

Bewertet mit 4 Sternen

Halley bleibt mit ihrem Wagen liegen und es schleppt sie niemand geringeres als Kane ab. Kane ist der Junge, der sie in der Schule immer verteidigt hat. Er ist direkt hin und weg von Halley, wohingegen sie einfach nur nach Hause will und sich wieder in ihr Schneckenhaus verkriechen will. Doch Kane lässt nicht locker und zwingt ihr geradezu seine Anwesenheit auf, sodass sie ihm das Haus zeigt und auch die kaputte Veranda. Kane beschließt diese zu reparieren, um ihr somit immer wieder nahe sein zu können. Sie öffnet sich ihm langsam, aber nicht nur sie kann sich ihm öffnen, sondern Kane kann sich ebenfalls gegenüber ihr öffnen. Doch Halley Vergangenheit hat sie fest im Griff, sodass sie einfach nicht loslassen kann. Kann Kane ihr helfen?

 

Das Cover gefällt mir gut. Die blaue Farbe passt zu Rosewood Bay und der Stimmung im Buch. Ich mag die Blätter, die durch das Cover noch ein wenig Natur vermittelt. Der Schreibstil ist sehr emotional, feinfühlig und dennoch sehr lebendig. Die Autorin kreiert zwei wunderbare Menschen, die jeweils ihre eigenen Probleme haben, aber dennoch stark sind.

 

Halley ist eine Frau, die in ihrem Leben schon viel erleben musste. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sie sich in ihrer Kunst zurückzieht. Dennoch ist sie eine starke Frau, die versucht ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Ihre Schwester und ihre Tante geben ihr dabei Halt. Auch wenn sie scheinbar verschieden sind, liebt sie ihre Familie bedingungslos und ist auch bereit für diese über ihren Schatten zu springen. Kane ist ein Mann, der aus seinem Alltag nur schwer ausbrechen kann. Die Sucht seines Vaters ist zur Lebensaufgabe geworden und auch die Aufrechterhaltung des Betriebs lastet auf ihm. Die wahre Liebe konnte er bisher nicht finden, denn Rosewood Bay ist eher ein Urlaubsort, sodass viele Touristinnen bei ihm landen, die ihm aber nicht das geben können, was er sucht.

 

Das Setting ist ein schöner malerischer Ort namens Rosewood Bay. Die Autorin beschreibt diesen Ort als ruhige Oase. Vor allem beschreibt sie den Ort als Rückzugsort. Hier herrscht Stille und Harmonie. Sie beschreibt Rosewood Bay als Wohlfühl-Zuhause. Das gefällt mir echt gut. Denn Rosewood Bay fühlt sich auch an wie nach Hause kommen. Die Nähe zum Wasser ist beruhigend und auch die Einwohner scheinen Harmonie pur zu sein.

 

Die Liebesgeschichte hat mir wirklich gut gefallen. Die beiden Protagonisten lernen sich zu einem Zeitpunkt kennen, an dem Beide ihr Päckchen zu tragen haben. Halley versucht ihre Vergangenheit zu verarbeiten, wohingegen Kane versucht seinem Vater aus der Sucht zu helfen. Beide begegnen sich zu einem schier ungünstigen Zeitpunkt. Doch die Beiden können sich gegenseitig Halt geben. Sie öffnen sich einander Stück für Stück und sind vorsichtig. Es ist keine stürmische Liebe, sondern eine eher einfühlsame Liebe.

 

Als die Beiden sich jedoch körperlich nahe kommen, wird dieses Bild gebrochen. Es geht wild und stürmisch zu. Das hat aus meiner Sicht überhaupt nicht zu den beiden Charakteren oder zur Geschichte gepasst. Allein die erste Bettszene geht über Seiten hinweg und zieht sich unnötig in die Länge. Ich finde, dass auch die Sprache sich ändert und auch nicht mehr zum Rest der Geschichte passt. Das hat mich leider wirklich stark gestört, sodass ich die weiteren Bettszenen auch eher überflogen bin. Zum Glück gibt es davon nicht allzu viele, dennoch hat es sich für mich angefühlt, als wenn zwei Autoren geschrieben haben.

 

Wenn dieser Sachverhalt nicht wäre, dann wäre die Geschichte perfekt gewesen.