Rezension

Sand in deinen Adern. Wasser in deinen Gedanken.

Windborn. Erbin von Asche und Sturm - Jennifer Alice Jager

Windborn. Erbin von Asche und Sturm
von Jennifer Alice Jager

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung

Als die Skar kamen, nahmen sie den Menschen alles. Seither ist die Erde von Sand bedeckt und Wasser schwer zu finden. Ashara, Wolkenstürmerin und somit Gebieterin über den Wind, kämpft jeden Tag ums Überleben. Auf der Flucht vor den Skar, die es auf Elementwandler wie sie abgesehen haben, läuft Ashara dem unnahbaren Kiyan in die Arme. Trotz anfänglichen Misstrauens kommen sich die beiden näher und Ashara erkennt, dass Kiyan der Retter der Menschheit sein könnte. Denn die Tyrannen haben einen Fehler begangen. Einen Fehler, durch den sie sich ihren größten Feind selbst schufen. Als Kiyan in die Fänge der Skar gerät, muss Ashara handeln. Ist sie bereit, die zerstörerische Kraft des Sturms in sich zu entfesseln, um Kiyan zu befreien und die Skar zu besiegen?

Meinung

"Windborn - Erbin von Asche und Sturm" ist eine Geschichte von Jennifer Alice Jager. Das Buch ist am 4. März 2019 im Arena Verlag erschienen, umfasst 376 Seiten, ist ab 14 - 17 Jahren empfohlen und als gebundene Ausgabe oder ebook erhältlich. Die Autorin hat schon so einige Bücher veröffentlicht und ich habe auch schon ein paar von ihr gelesen. Bislang wurde ich immer gut unterhalten und gespannt habe ich dieses schöne Hardcover zur Hand genommen. Die Lebensumstände in den Wüsten stellen den Menschen vor enorme Herausforderungen. Nahrungsknappheit, der Mangel an Trinkwasser, drastische Temperaturschwankungen, extreme Hitze und die Weite des Raumes machen die Wüste für Menschen zu einem lebensfeindlichen Gebiet.

Mit der Ankunft der Skar verwandelte sich die Erde in eine von Sand bedeckte Wüste. Wasser wurde ein knappes Gut und das Leben für die Menschen zum täglichen Kampf. Ashara ist eine Wolkenstürmerin. Mit Hilfe ihres Elementes Wind leitet sie ihre Sippe durch die Wüste, immer auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Auf der Flucht vor den Häschern der Skar wird sie von Kiyan dem Prinzen der Wüste gerettet, doch dies ist gleichzeitig Fluch und Segen. Ashara lernt ein anderes Leben kennen und erkennt, dass Kiyan eine wichtige Aufgabe zugeteilt wurde. Als sie von den Skar gefangen genommen werden, ist es an ihr zu handeln. 

Seit die Eltern der 17 Jahre alten Ashara nicht mehr am Leben sind, ist es an ihr ihr Volk zu leiten und zu führen. Tag für Tag ist sie alleine in der Wüste unterwegs auf der Suche nach Wasser. Die Verantwortung die auf ihren Schultern lastet ist groß. Ashara ist stark aber auch empfindsam. Das Leben ist trostlos, gefährlich und entbehrungsreich. Ihre Gabe ist es die Winde zu beherrschen. Ashara ist nicht perfekt. Sie hat Ecken und Kanten, macht Fehler und entwickelt sich weiter. Ich mochte sie gerne und konnte ihr Tun und ihre Gedanken zumeist verstehen. Die weiteren Charaktere lernt man nicht ganz so gut kennen, doch ich konnte sie dennoch meist einschätzen und fassen.

Frau Jager entführt den Leser in eine ferne Zukunft. Die Städte sind zerstört. Errungenschaften der Menschheit und Annehmlichkeiten des täglichen Lebens sind aus dem Leben der Menschen verschwunden. Wüste und Wasserknappheit beherrschen die Welt. Ein interessant gestaltetes, dystopisches Setting. Die Skar kamen und unterjochten die Menschen. Woher sie kamen und wer sie sind, ist von Anfang an unklar und mysteriös. Dies verleiht der Erzählung einen Science Fiction Touch. Und dann noch die fantastische Komponente, die durch die Elementarwandler eingearbeitet ist. Menschen die über eines der Elemente gebieten - wie Wolkenstürmer, Wüstenteiler oder Funkenmeister.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Das ansprechend erdachte Setting, das Leben der Menschen, die Besonderheit der Elementarwandler und die nicht greifbaren Skar wecken schnell das Interesse und die Neugierde des Bücherliebhabers. Eine erwartungsvolle Grundspannung ist stehts vorhanden. Die Autorin zeigt Phantasie und Kreativität. Eine Romanze darf natürlich auch nicht fehlen. Diese hat Frau Jager gefällig eingebaut. Es gibt Action und Dramatik. Am Ende bleibe ich zufrieden zurück, auch wenn nicht alle meine Fragen beantwortet wurden, vielleicht gar nicht beantwortet werden konnten, und meinen Gedanken überlassen bleiben. Der Klappentext des Buches ist gewinnend, doch im nachhinein betrachtet finde ich, dass er schon recht viel vom Handlungsverlauf verrät.

Erzählt wird von Ashar in der Ich Perspektive. Der Schreibstil der Autorin ist leicht, klar und gut beschreibend. Flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.

Fazit: "Windborn - Erbin von Asche und Sturm" ist eine Geschichte von Jennifer Alice Jager. Eine dystopisch angehauchte fantastische Erzählung mit Science Fiktion Touch, in der die Autorin ihre Phantasie und ihre Kreativität unter Beweis stellt. Ein besonderes Sahnehäubchen fehlte mir auf die volle Sternchenzahl. Von mir gibt es gute **** Sterne.

Zitat

"Ich war der Wind und der Wind war ein Teil von mir. Ich spürte seine sanfte Berührung auf meiner Haut, war eins mit jeder Böe, die über die Dünen der ewigen Wüste hinwegfegte, und nahm ihn in mir auf, mit jedem Atemzug, den ich tat. Ich war die letzte Wolkenstürmerin meines Volkes. Ich beherrschte den Wind. Ich war sein Kind und ein Kind der Wüste. Und dies ist meine Geschichte."
(Seite 7)