Rezension

Romantasy und griechische Mythologie

Jenseits des Schattentores - Susanne Hanika, Beate Teresa Hanika

Jenseits des Schattentores
von Susanne Hanika Beate Teresa Hanika

Bewertet mit 1 Sternen

Rom, die Ewige Stadt: Eigentlich sucht die siebzehnjährige Aurora nur eine Wohnung, doch die Besichtigung läuft anders als erwartet ... »Komm rein, wurde ja auch Zeit! Es ist was schiefgegangen, und jetzt liegt er tot da drin«, wird sie von der ein paar Jahre älteren Luna begrüßt. Und bevor Aurora das Missverständnis aufklären kann, hilft sie schon, die Leiche zu beseitigen. Hals über Kopf gerät sie in ein rasantes Abenteuer, das selbst vor den Toren der Unterwelt nicht haltmacht, und verliebt sich auch noch in einen ungehobelten Kerl. Das alles beobachtet die uralte Göttin Persephone – und kann einfach nicht anders, als in die Irrungen und Wirrungen dort unten einzugreifen!

Meine Meinung: 
Ein Satz mit X - Das war wohl nix. 
Ich lese gerne Jugendbücher, aber ich glaube, dass ich für dieses einfach doch einen Ticken zu alt bin. Einerseits erleben wir Auroras Abenteuer, die eines Tages, nach einem Streit mit ihrem Vater, aus Zufall in einem Haus landet und dabei in einen Mord hineingezogen wird. Dann erleben wir aber auch die Sicht der Göttin Persephone, die Aurora während ihres Abenteuers beobachtet und zwischendurch eingreift. Diese beiden wechselnden Sichten machen das Ganze wirklich interessant, weil wir einerseits mit Aurora mitfiebern können, aber gleichzeitig auch erfahren, was Persephone eigentlich über das Ganze denkt. Denn es wird sehr schnell klar, dass die Götter da irgendwie ihre Hand im Spiel haben müssen. Man sieht also, dass hier Fantasyelemente, aber auch Elemente der griechischen Mythologie miteinander verbunden werden. Normalerweise kann das eine sehr gute Mischung sein.

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich die ersten 150 Seiten VÖLLIG verwirrt war. Normalerweise komme ich total gut in Geschichten rein und lasse mich auch von abgedrehter Fantasy nicht aus der Ruhe bringen, aber hier habe ich zu Beginn wirklich gar nichts verstanden. Mir war einfach völlig unklar, wer all die Personen sind, was ihre Aufgabe ist und welche Ziele sie verfolgen. Dazu war die Konstellation der Personen einfach so super willkürlich und ich persönlich hatte wirklich immer das Gefühl "Also sowas kann auch nur im Buch oder Film passieren". Natürlich ist das bei Fantasy immer der Fall, aber ich habe es auch schon sehr oft erlebt, dass ich Fantasy- und SciFi-Geschichten sehr glaubwürdig und authentisch fand. Hier war mir alles irgendwie zu willkürlich und abgedreht. 

Auch am Ende sind bei mir einfach noch zu viele Fragen offen. Ohne zu viel zu verraten, frage ich mich, welche Rolle denn jetzt nun genau Auroras Eltern und diese Professori bei der ganzen Sache spielten? Gerade dieser Punkt war mir irgendwie einfach zu wenig erklärt, weil am Ende nur noch in einem Nebensatz darauf eingegangen wird. Lunas Rolle wird nach und nach aufgedeckt - ihre Story war meiner Meinung nach sehr vorhersehbar, aber wurde absolut logisch erklärt. Alles andere bleibt meiner Meinung nach aber zu unklar. Am lautesten musste ich aber wirklich über Persephone und Kassiopeia lachen. Die benehmen sich so albern und lächerlich, dass es fast schon wieder lustig ist. Kassiopeia tut alles, um jünger aus zu sehen, Persephone schmachtet immer noch ihrem Hades hinterher und benimmt sich dabei wie ein pubertäres Teeniegirl. Ich fand das wirklich absolut schrecklich und habe daher einige Kapitel quer gelesen. 

Wie gesagt, das Buch ist ab 11 Jahren und damit ein Jugendbuch. Es wird als Romantasy geführt und soll dabei wohl eine kleine Liebesgeschichte mit Fantasyelementen verknüpfen. Das ist definitiv gelungen, auch wenn die Liebesgeschichte sehr sehr kitschig ist. Darüber kann ich aber noch hinwegsehen, weil das jungen Mädchen sicherlich gut gefällt und mir damals sicher auch gefallen hätte. Ich finde aber gerade die Fantasystory und die Verbindung zwischen Rom und Hades Unterwelt sowie die Verstrickung der zahlreichen Personen in dieser Geschichte einfach zu abgefahren. Schade!

Fazit: 
Ein Jugendbuch, für welches ich wohl doch einen Ticken zu alt bin. Es wird Fantasy, Liebe und griechische Mythologie miteinander vermischt. Man könnte hier also durchaus eine coole Story erwarten. Mir war die Geschichte leider zu vorhersehbar, die Konstellationen der Personen zu willkürlich und die Auflösung der Geschichte zu unklar. Ich bin daher eher enttäuscht und vergebe einen Stern. Habe definitiv schon besseres in dem Genre gelesen.