Rezension

Rassismus und Klischees

Narbenherz -

Narbenherz
von Anne Mette Hancock

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt: 

Als der junge Lukas spurlos verschwindet, steht die Welt seiner Eltern Kopf. Die Journalistin Heloise wird durch die Arbeit in seinen Fall involviert und lässt die Polizisten Erik Schäfer und Lisa Augustin nicht alleine ermitteln. 

*Bei dem Buch handelt es sich um Band 2, doch Vorkenntnisse aus Band 1 nicht zwingend erforderlich.* 

 

Meine Meinung: 

Der Schreibstil von Anne Mette Hancock lässt sich locker leicht lesen. Mit den Figuren wurde ich direkt auf den ersten Seiten warm. Heloise ist eine ambitionierte Journalistin und steht in engem Kontakt zu ihrem Freund und Ermittler Erik Schäfer. Auch dieser war mir von Beginn an sympathisch. Es sind nicht nur die Ermittlungen des Falls Lukas zu verfolgen, sondern die Autorin gewährt dem Leser Einblicke in das Privatleben der Ermittler. 

Leider gelingt es der Autorin lange nicht, Spannung auszubauen, da die Ermittlungen dahinplätschern. Diese Ermittlungen endeten teilweise im Nichts, manches wurde ohne große Erklärung stehen gelassen und zu der Auflösung führte ein Gedanke, der nicht aus den vorangegangenen Ermittlungen resultierte. Zudem finde ich es fragwürdig, warum Heloise eine so tragende Rolle bekommt, wo gegen Ende deutlich wird, dass doch die Kriminalpolizei ihren Job auch ohne sie vollbringt. 

Zudem häufen sich in einigen Passagen rassistische Aussagen und ins Visier geraten Verdächtige, die nicht der “Norm” entsprechen. Somit wird man beim Lesen häufig mit Klischees konfrontiert. 

Die Auflösung konnte mich überraschen, wenn sie auch unspektakulär und auf einigen Seiten abgehandelt wurde. Für mich ist das Buch vielmehr Krimi- lastig, als dass ich es als Thriller betiteln würde, denn von grausamen Szenen wird man hier verschont.  

 

Fazit: Eine nicht aufkommende Spannung, die Arbeit mit Klischees und Rassismus haben mir zunehmend das Leseerlebnis verdorben. Wer bis zum Ende am Ball bleibt, darf aber noch auf eine unerwartete Auflösung hoffen.