Rezension

Perfekte Spannung!

Heimweh
von Marc Raabe

Mit dreizehn Jahren hat Jesse Berg einen mysteriösen Unfall. Ein Erlebnis, das so intensiv ist, dass er sich nicht an die Zeit davor erinnern kann, die ganze Kindheit verloren. Doch nun, 32 Jahre später ist Jesse ein erfolgreicher Kinderarzt. Getrennt von seiner Ex-Frau Sandra kümmert er sich liebevoll um die gemeinsame Tochter Isa. Doch als Jesse eines Tages verspätet zu einem Termin kommt, findet er Sandra grausam ermordet vor. Zudem ist Isa entführt, der Täter hat eine Nachricht für Jesse hinterlassen: „DU HAST SIE NICHT VERDIENT.“

Eine Spur führt in das Heim Adlerhorst, der Ort, an dem Jesse seine Kindheit verbrachte. Gemeinsam mit Jule, der besten Freundin Sandras begibt Jesse sich dort hin und muss sich seiner Vergangenheit stellen…

 

Nach „Schnitt“ und „Der Schock“ hat Marc Raabe hier seinen dritten Psychothriller vorgelegt. Und erneut ist es ihm gelungen mich zu beeindrucken.  Ein rasanter Start und schon ist man mitten im Geschehen. Die Beschreibungen der Protagonisten und der einzelnen Szenen sind klar umrissen, man bekommt das Gefühl direkt mit dabei zu sein. Unglaublich geschickt erzählt dabei Marc Raabe auf zwei Zeitebenen was damals, Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre und heute geschehen ist. Das Tempo ist rasant und viele der angenehm kurzen Kapitel enden mit einem Cliffhanger. Die Spannung liegt äußerst hoch und man ist wie ans Buch gefesselt. Doch je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto rätselhafter wird es. Was ist die Wahrheit? Wer lügt? Sich widersprechende Aussagen lassen einen miträtseln.  Immer mehr Fragen tun sich auf, bis auf den letzten Seiten der große Showdown beginnt. Auch hier wieder ein sehr überraschendes, aber durchaus logisches und stimmiges Ende.

 

Super gut konstruiert, Marc Raabe weiß wie man den Leser an der Nase herumführt.

Ich jedenfalls habe ich sehr gerne herumführen lassen und fiebere schon jetzt dem nächsten Buch entgegen!